Sind denn (offenbar) die exakten Ergebnisse aller Plätze und Länder veröffentlicht? Wußte ich nicht, ich dachte immer das bleibt das Geheimnis der lokalen Voting-Systeme.
Die Liste hat eine verblüffende Gesamtähnlichkeit mit dem Endergebnis, bis auf Spanien - das offenbar *wirklich* fast überall 13. war...
Beachtlich ist, daß quasi die Hälfte des Feldes einen Durchschnittsplatz unter 17 hat, und da ist es klar, daß ein einziger Ausreißer nach oben (wenn The Present Republic of Hinterburkistan plötzlich Swing-Musik zu Synthie-Gepucker mag und UK 4 Punkte vererbt) im hinteren Feld erstaunliche Sprünge erzeugt.
Die systemische Frage ist also, ob man eher eine realistische Reihenfolge des Gesamtfelds will (dafür ist es aktuell schlecht), oder einen klaren und akzeptierten Gewinner (dafür ist es aktuell sehr gut).
Zu Deiner Verwunderung... wer sagt denn, daß es nur (oder überhaupt) um Musik geht...
Psychologisch ist der ESC nicht mit Geld zu bezahlen. Eine naheliegende Idee dahinter war mal sicherlich, daß sich jede Kulturnation so präsentiert, wie sie ist. Ob das jemals der Fall war, mag man bezweifeln.
In der Praxis passieren zwei Dinge. Die "neuen" Länder (überwiegend natürlich östlich) versuchen sich so zu präsentieren, wie sie selbst gerne im Ausland
gesehen werden möchten. Die "alten" Länder wiederum versuchen sich so zu präsentieren, wie sie
denken, am besten aus dem Ausland gesehen zu werden.
Die Beiträge von Weißrußland (einerseits) und Deutschland (andererseits) der letzten Jahre sind Musterbeispiele für dieses bizarre (und meistens in die Hose gehende) Psycho-Spiel, aus dem man aber mehr über sich und seine Nachbarn lernen kann, als es dem eigenen Land und seinen Nachbarn lieb ist...