Discographie Mylene: ERSTE Eindrücke eines Newbies

News und sonstige Themen zur Musik von Mylène, also CDs, Videos sowie Bildern, etc.
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DaMy
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Discographie Mylene: Eindrücke eines Newbies

Ungelesener Beitrag von DaMy »

#8 Monkey Me
Dieses Album hat mich mit längerer Laufzeit sehr positiv überrascht. Mir sind sowieso die Alben am liebsten welche, wie man in der Nerdsprache sagt, „backloaded“ sind, also die (für die hörende Person) Highlights sind am Ende angesiedelt. („Frontloaded“ wäre dann: Am Anfang die Kracher und der Rest ist dann halt noch drauf)
Der Eurodance hatte seine Hochzeit zwar in der Mitte der 90er, als ich gerade in der Grundschule war, aber ich finde Mylène hat sich davon inspirieren lassen und hat den Sound in die 2012er geholt und ihn „Mylènisiert“, um es mal so auszudrücken :D
Vielleicht auch weil ich im Frühling begonnen habe ihre Musik zu hören hat der Sound für mich etwas mit Sonne und Helligkeit zu tun. Ich sehe beim hören oft Bilder vor meinen Augen, die nicht immer was mit dem Text zu tun haben müssen sondern mit dem Feel der Musik. Da gehört Mylène für mich in die Kategorie „Frühling/Sommer“ weil die Musik so schön weit und offen ist.
„Monkey Me“ ist für mich ein Album mit ein paar Ausreisern nach oben aber man kann es super durchhören und es verbreitet diese Sommerlaune, zum Großteil aber dazu gleich mehr.
Beim Drücken auf „Play“ frage ich mich kurz ob ich hier aus Versehen ein DJ Bobo Album eingelegt habe. Das ist nicht negativ gemeint. Denn DJ Bobo (like him or not) war Mitte der 90er eben ein Sound mit dem ich aufgewachsen bin, damit verbinde ich Kindheitserinnerungen. Deswegen holen mich die Songs mit diesem Sound ein bisschen in die 90er zurück.

Die ersten paar Lieder stehen für diese positiv melancholische Sommerstimmung. Mein erstes Highlight ist der Titelsong „Monkey Me“. Hier kommt eine leichte Prise Rock in den Sound dazu und „Monkey Me“ passt zu meiner Person :D

„Tu Ne Le Dis Pas“ möchte ich hervorheben für diesen unverschämt geilen brummigen Synthiebass in der Mitte des Liedes (ab 2:24 :D )

Mit „Quand“ kommt an sechster Stelle die erste Ballade. Was ich hier sehr mag ist wie der Sound zwar ruhig ist aber hier und da im Hintergrund diese Dancesynths angedeutet werden, also nicht als Steigerung sondern nur ganz leicht reingeschoben. Das gibt tolle Akzente.

„Jai Essayé De Vivre“ vermischt dann Bandsound mit einem fast schon unverschämt fröhlichen Hookintro. Es erinnert mich, wohl auch weil ich letzte Woche bei Coldplay in München war, ein bisschen an deren „A Sky Full Of Stars“. (Das Hauptmotiv) Und dann in der Mitte kommt ein toller Bruch nach 2:33 wenn der Song stoppt und diese Orgel im Hintergrund auftaucht … Und dann folgt bei 03:04 wohl DIE Eurodance Stelle auf dem Album, der Kontrast ist zu geil.

An Positition gehts dann rund und es wird schaurig. Die Fortsetzung von „Chloé“ vom Debütalbum (wenn ich falsch liege gerne korrigeren, aber es fühlt sich so an) … Ein Song mit weniger Struktur sondern der einfach laufen gelassen wird. Ncah „Quand“ bekommt das Album hier erst Recht die Tiefe und den Kontrast der es davor bewahrt ein reines Eurodance Album zu sein.

Am Ende steht dann mit „Je te dis tout“ die dritte Ballade. Für mich ist sie musikalisch von den dreien vielleicht die am wenigsten originellste, aber sie super ans Ende und beschließt das Album mit einem Ausrufezeichen. Das erinnert mich an einige Alben der Scorpions welche am Ende mit der großen Ballade episch enden.
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Ungelesener Beitrag von imagine »

Den Eindruck von Monkey me kann ich nur bestätigen. Als das Album damals rauskam hatte ich schon geschrieben, dass das Album mit Elle a dit sehr frisch dahergekommen ist. Und das hält sich bis heute. Genau so ist Je te dit tout der perfekte Album-Abschluss.
Plus loin plus haut... j’atteins mon astre...
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DaMy
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Ungelesener Beitrag von DaMy »

#9 Désobéissance
Dieses Werk von 2018 hat mich sehr begeistert, das gleich vorne weg. Es lässt sich super durchhören und ich mag den Kontrast mit dem eine Art „Minimal Techno“ Sound erklingt. Zu diesem Sound kommt das Cover das gewohnt stilvoll daherkommt. Ich verstehe die Texte zwar nicht aber alleine die Atmosphäre wenn sich dieser Moderne Sound und das Cover treffen macht es spannend. Manche Dinge erinnern mich an Depeche Mode, bzw an die DJ Sets welche Depeche Mode gerne vor ihren Konzerten laufen lässt. (Gibt es bestimmt auf youtube zu finden, Martin Gore ist ja ein Minimaltechno Fan).

„Rolling Stone“ ist ein toller Opener. Für mich klingt er als hätte man Kate Bushs „Running Up That Hill“ in der Musik modernisiert und, gefühlt, textlich ein paar hundert Jahre älter gemacht.

„Sentimentale“ spielt mit den Melodien im Hintergrund. Immer wieder kommen schräge Einspieler hinzu und der Break bei 2:44 ist dann musikalisch das was ich meine mit „Kontrast zwischen Sound und Album“ Cover, das passiert genau bei dem Teil.

Bei „Histories des fesses“ musste ich erst einmal lachen. Das klingt für mich nach einer Fahrt auf der Autobahn und jedes Mal wenn dieser Synthesizer eingeschoben wird überholt mich ein Auto. Wenn der Refrain ertönt und weitere schräge Sounds erklingen denke ich an einen Stau und die Autos fangen an zu hupen :D Das hat mit dem Text sicher überhaupt nichts zu tun :D Hier hätte man ruhig gleich die Extended Version ins Album einfügen können. Selbst die ist mit 3 Minuten kurz gehalten.

„Get Up Girl“ mag ich wegen diesen „Gameboy“ Sounds im Hintergrund die auch wieder einen super Kontrast zum Rest darstellen. Wieder in der 2,5 Minuten Marke folgen Sounds die von den frühen Depeche Mode stammen hätten können. Beim Schreiben fällt mir auch gleich Depeche Modes Song „Satellite“ als Referenz ein.

„Prière“ ist für mich an Lässigkeit auf diesem Album nicht zu überbieten. Läääääääääässig.

„Au lecteur“: Mylène als Vorleserin.(„Les Fleurs du mal“ von Charles Baudelaire). Das ganze Album komme ich mir schon vor als hätte mich Mylène auf ihr Schloss eingeladen und gibt mir eine Führung. Hier liest sie mir dann etwas vor. Ich sitze auf dem Stuhl und verstehe kein Wort. Gleichzeitig, siehe Titelcover, weiß ich das unter ihrem Stuhl ein Schwert ist und ich keine Lust habe so zu enden wie der Schädel unter ihrem Fuß. Von daher tue ich so als habe ich Ahnung :D

„Des larmes“: Keine Ahnung wieso aber sobald die Nummer anfängt habe ich das Gefühl „das hier könnte Taylor Swift singen“. Und je länger der Song geht desto mehr denke ich an Swifts „Cruel Summer“ welches hier, nach dem Opener für mich schon der zweite Song, mehrer hundert Jahre zurückversetzt wurde. Ich weiß das „Cruel Summer“ erst 2019 erschien und ob Taylor Mylène Farmer hört? Keine Ahnung, aber mein Gehirn sagt mir halt das so zu schreiben und meine Assoziationen sind halt immer ein bisschen, schräg.

„Retenir l’eau“ ist, wie auf „Monkey Me“, die Ballade zum Schluss. (Bonusmaterial nicht mitgezählt). Je länger sie geht um so mehr hat sie für mich etwas von einem Abspann bei einem Kinofilm wenn die Credits durchs Bild laufen und man noch sitzen bleibt weil der Film erst zuende ist.
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DaMy
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Ungelesener Beitrag von DaMy »

#10 Ainsi soit je
Heute das für mich letzte Album aus ihrer ersten Phase. Im Gesamten muss ich sagen das mir die andren zwei Alben mehr zusagen. Generell bin ich dann aber, wobei ich diese Gruppierungen in „bist Du eher Team A oder B“ nicht so mag, Fan der neueren Sachen.
Bei diesem Album fehlt mir dann doch das gewisse Etwas. Manchmal klingt es mir ein bisschen zu sehr nach 80ern (ok das ist jetzt auch keine riesen Überraschung) aber eben so das letzte Besondere fehlt mir noch, kann aber immer noch werden ;)
Nach dem Hören hatte ich geschaut was die Singlehits waren. „Sans Contrefaçon“ war von den Songs auch das Lied was ich am ehesten vermutet hätte aber da mag ich „Libertine“ dann doch deutlich mehr. (Vielleicht auch weil es gefühlt so übertrieben 80er ist das es schon wieder geil ist :D )

Ein paar Songs will ich aber trotzdem hervorheben:

L’horloge: Ist im Prinzip die 80er Version von „Au lecteur“. Als Opener finde ich das sehr mutig gewählt. Musikalisch schön schaurig.

„Sans Contrefaçon“ habe ich ja oben schon erwähnt und irgendwie habe ich das Gefühl das Lied schonmal gehört zu haben.

Bei „Allan“ muss ich kurz meine Phil Collins/Genesis Fanbrille aufsetzen. Keine Ahnung ob das schon ein Thema war, aber beim Intro hab ich aufhorchen müssen. Ich hatte mir 1998 die Maxi CD von Phils Version des Cyndi Lauper Songs „True Colors“ gekauft. Darauf war als Bonustrack ein Remix von „In The Air Tonight“. Achtung Ohren auf:
Die ersten 10 Sekunden von „Allan“:


Die ersten 10 Sekunden von dem Remix :D


La Ronda Triste: Nicht weil sie hier englisch singt ist das mein Favorit des Albums sondern weil die Musik so schön Peter Gabriel 3 mäßig klingt, inkl der Staubtrockenen Snaredrum.

The Farmer’s Conclusion: Wie man die Tierlaute in einen Beat gebracht hat :D
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MartinC
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Ungelesener Beitrag von MartinC »

Ich glaube, ich habe inzwischen meine Ansicht geändert... es gibt *doch* eine falsche Reihenfolge... :kicher:

Nicht ohne Grund beschäftigt sich ja z.B. die universitäre Kunstlehre explizit (auch) mit der "Werkgeschichte" von Kunst, da ein Kunstwerk eben doch nicht immer völlig für sich allein und losgelöst von jedem Kontext steht. Es ist immer eingebunden in seiner Zeit, in den Wechselwirkungen mit anderer Kunst, aber es ist vor allem auch ein dynamischer Prozeß - alles was der Künstler vorher schuf, floß mit hinein, und alles was er danach noch erschaffen hat, führte es weiter. Und daher gibt es da zwar natürlich nicht in einer simplen Bedeutung ein "richtig" oder "falsch", aber es gibt die Gefahr einer verzerrten Wahrnehmung.

Die Strategie von DaMy ist nichtsdestotrotz "interessant" und durchaus mit Einsichten belohnt, aber ich fürchte Du hast Dich zugleich auch ein wenig um ein besseres Verständnis gebracht - was sich aber natürlich problemlos nachholen läßt, bzw. von selbst geschieht, wenn/falls Du bei Madame hängen bleibst und sie zukünftig auch immer wieder anhörst.

Der Grund, warum ich das jetzt zusammengrübel, ist der Zufall, daß Du mit diesem Album nun zum zweiten Mal die Kausalität umgedreht bekamst.

Die "alte Mylène" (das hat nix mit Schubladen zu tun, und schon gar nicht mit Fan vs. Fan, man braucht einfach Kategorien wann immer man überhaupt über etwas nachdenken und besprechen will) wird durch ihre ersten 3 LPs definiert. "Cendres de Lune" ist relativ viel besser, als man häufig meint, genießt aber als Debut ohnehin Welpenschutz. Aber mit "Ainsi Soit Je" hat sie sich selbst und ihre Kunst definiert, es ist die eigentliche Geburtsstunde ihres Gesamtwerks, und damit steht das Album natürlich wie ein ewiges Denkmal in der Landschaft. Und mit "L'Autre" hat sie genau das weiterentwickelt und perfektioniert - es *ist* das stärkere Album, vor allem in der Produktion, aber es baut natürlich komplett auf dem geschaffenen Fundament auf. Und da ist es natürlich kurios, die Alben in der umgekehrten Reihenfolge zu hören und dadurch zu dem Ergebnis zu kommen, es wäre farbloser und man würde das alles (vom Stil) dann schon kennen.

Dann kam der Giorgino-Bruch und sie kehrte mit "Anamorphosée" zurück, mit dem sie sich komplett neu erfunden hat und die "neue Mylène" quasi aus dem Boden stampfte. Und das hat sie dann (wie bei "L'Autre") weiterentwickelt und nochmal eine Schippe höher gelegt. Und daher war es auch absurd, zum Urteil zu kommen, sie hätte sich quasi auf "Anamorphosée" selbst kopiert... wenn überhaupt, dann machte sie es auf den Alben danach, aber eben vielfach nochmal stärker.

Und daher ist DaMys Strategie durchaus spannend gewesen, denn sie macht eine Sache klar: Mylène hat sich tatsächlich immer in irgendeine Richtung weiterentwickelt. Es ist durchaus üblich in der Geschichte der Pop/Rockmusik, daß kommerziell erfolgreiche Musiker, wenn sie dann mal ein Knalleralbum auf dem Markt hatten, dieses danach erstmal 1:1 zu kopieren versuchen und in jedem Fall die Erfolgsformel sklavisch beibehalten.

Ein Beispiel aus dem Bauch raus - Al Stewart brachte das Blockbuster-Album "Year of the Cat" raus, das nun wirklich ein zeitloser Mainstream-Klassiker ist. Und danach dann "Time Passages", eine 1:1 Kopie, die so identisch wie nur möglich sein sollte... nur weniger starke Melodien, weniger originelle Produktion, alles dann halt "so 95%"...

Hört man diese Alben in der falschen Reigenfolge, wird man "Time Passages" lieben... es ist ein sehr gutes Album. Und hört man dann "Year of the Cat" danach, findet man es *noch* besser... weil man halt zuerst die Kopie gehört hat, und dann erst das Original. Oder höre Dir alle Platten von Oasis (aktueller Bezug...) exakt in der umgedrehten Reihenfolge an... dann wird eines nach dem anderen immer "besser"... :twisted:

Mylène hat nach jedem Album entweder die Formel nochmal aufgewertet, oder einen bewußten Stilwechsel eingeleitet, aber sie hat tatsächlich nie einen 1:1 Abklatsch des Vorgängers versucht... und daher kommt man, wenn man sie in zeitlich umgekehrter Reihenfolge anhört, zwangsläufig zum Eindruck, es würde "schwächer" und "bekannter"... Ich würde das trotzdem nicht als "falsch" bezeichnen, aber eben "verzerrend"...

Und dann noch eine Sache. Ich habe sie in meinen Kritiken von Anfang an immer primär "eine visuelle Künstlerin" genannt und sehe das auch heute noch so. Ihre Studioalben taugen sehr sehr viel, aber ganz im Kern der Geschichte sind sie trotzdem (für mich) eher die Vorlagen, um (anfangs) Kunstvideos zu drehen und (heute) Bühneninszenierungen zu schaffen.

Die "alte Mylène" ist untrennbar mit den 12 Videos verbunden, die sie mit Laurent Boutonnat gedreht hat, Musik ja, aber am Ende des Tages war/ist es die Musik mit den Bildern. Und *natürlich* spielt das grade bei "Ainsi Soit Je" eine elementare Rolle.

Und daher rate ich Dir (DaMy), wenn Du mit den letzten beiden Alben durch bist und Lust auf noch mehr hast, gar nicht mal mit den Live-Alben oder auch Live-Filmen weiterzumachen, sondern besorge Dir das hier:

https://www.amazon.fr/dp/B00004VXRO
https://www.fnac.com/a1103689/Music-videos-DVD-Zone-2

Es gibt leider keine BluRay davon, aber im Gegensatz zu den "Anamorphosée" Videos ist die DVD vernünftig und technisch korrekt gemastered. Egal wie sehr man ihre Platten schätzen mag/kann/darf/soll, mit *diesen* Filmen hat sie sich selbst "erschaffen".
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Ungelesener Beitrag von Werner »

MartinC hat geschrieben: 3. Sep 2024, 09:02 Ich glaube, ich habe inzwischen meine Ansicht geändert... es gibt *doch* eine falsche Reihenfolge... :kicher:
...
Es gibt ganz bestimmt eine falsche Reihenfolge - aber manchmal führt diese eben auch zur Entdeckung des Künstlers, die in der richtigen Reihenfolge nicht passiert wäre.

Die "erste" Mylene mit ihren ersten beiden Alben hätte ich wohl ad acta gelegt und nicht weiter verfolgt - hab ich zum Glück auch gar nicht wahrgenommen. Die "neuere" Mylene hätte ich z.B. mit dem Album "Monkey me" mit einem Achselzucken abgetan.

Aber ich hab sie mit "Innamoramento" entdeckt - und da gab es nichts anderes als dem zu verfallen :)

DANN wiederum war es eine tolle Reise der Entdeckung von Anfang an mit aller Entwicklung dabei - und den zusätzlichen Schätzen wie den epischen besonderen Videos und spektakulären Live-Mitschnitten...

Da konnte ich dann auch diverse Schwächephasen bei den Alben verkraften ;)


Anderes Beispiel der verrutschen Rezeption: Neil Young hatte ich in Vorwendezeiten nur sehr selektiv wahrnehmen können, war aber schon von beiden Facetten seiner Musik, dem Folk (Heart of Gold) und den kraftvollen Sachen (Like a Hurricane) beeindruckt. Das restliche Werk kannte ich wenig.

Dann habe ich mir 1983 in Budapest meine erste West-Schallplatte gekauft: "Trans" von Neil Young. Von den Fans damals als Verrat verrissen - für mich etwas ganz besonderes und bis heute auch immer noch musikalisch künstlerisch hervorragend.

Alles Andere hab ich mir dann viel später nach der Wende erst erarbeitet - und es hat auch lange gedauert, bis ich es mal zu einem Konzert geschafft hab.

MartinC hat geschrieben: 3. Sep 2024, 09:02 Egal wie sehr man ihre Platten schätzen mag/kann/darf/soll, mit *diesen* Filmen hat sie sich selbst "erschaffen".
Dem ist nichts hinzuzufügen - vollste Zustimmung!
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@MartinC
Sensationell geschrieben :kniefall:
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#11 Interstellaires

Ein Album was man sehr gut durchhören kann und sehr beruhigend wirkt. Durch das Artwork und den Titel sehe ich mich im Weltraum ohne großen Lärm der Erde durchs Nichts schweben und Mylène kommt im Weltraumanzug vorbeigeflogen und und singt das Album :D

Ein paar Lieder zum hervorheben:

„Interstellaires“ beginnt eher rockig als das Album weitergeht aber tolle Nummer und schöner Opener.

„Stolen Car“ hat mich dann überrascht, ein Sting-Cover und dann auch noch mit Sting? Oook, zum Glück nicht die übliche 0815 Nummer sondern eine tolle Wahl aus seinem 2004er „Sacred Love“ Album. Die Version klingt sehr frisch und passend zum Albumtitel. Was mir auch sehr zusagt ist das Sting und Mylène nicht Strophe 1 und 2 singen sondern ein ständiger Wechsel entsteht. Durfte den Song von Sting 2012 mal live hören und diese Variante ist eine toller Wiederentdeckung.

„C’est pas moi“ ist ein schöner luftiger Funk-Groover.

„Pas d’access“ ist auch schön groovig und wirkt durch die Synthiesounds im Hintergrund leicht schrullig und passt in den Weltraum.

Ein Cheap-Trick Cover? Ooook, aber je länger es geht umso mehr gefällt es mir. Das Original, bzw die Budokan Version, fand ich immer toll aber ich fand das da musikalisch mehr Tiefgang drin gewesen wäre. Davon gibt es hier wirklich reichlich.

Von den Balladen ist „City Of Love“ mein Favorit, vor allem weil es in 4 Minuten sich schön steigert aber nicht ZU bombastisch daherkommt.

Der zweite Balladenfavorit folgt direkt zum Albumfinale in Gestalt von „Un jour ou l’autre“. Schön getragen mit Orgel im Hintergrund landet man wieder auf dem Planeten Erde.
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#12 Point De Suture

Fehlt nur noch das Album von 2008. Im Gesamten finde ich nach 1x hören ok aber ich würde es jetzt nicht in die Riege der Alben einordnen welche die positivsten Eindrücke hinterlassen haben.
Mir fehlt auch hier das gewisse etwas, kann aber alles noch kommen. Und bitte, ich habe eure Kommentare gelesen, ich werde später einen gesonderten Post dazu veröffentlichen dann versteht ihr meine Art an die Sache herranzugehen, hoffentlich, ein bisschen … Also, nicht wieder korrigieren „das war aber wichtig oder weniger wichtig“…
Mit dem Artwork zusammen kommen die Songs leicht gruseliger daher als es MUSIKALISCH der Fall ist. Dadurch entsteht aber eine interessante Kombination der Wahrnehmung, für mich zumindest. Ein Albumcover beeinflusst für mich immer ein Stück weit wie ich die Songs wahrnehme, selbst beim ersten Eindruck.

Aber auch hier, wie auf jedem Album, gibt es ein paar positive Eindrücke zu vermelden. Wirklich negativ für mich eigentlich nur zwei: Über „Sextonik“ lege ich mal den Mantel des Schweigens, und die Tatsache (gilt aber für mehrere Alben) das die Texte nicht in der Reihenfolge abgedruckt sind wie sie auf dem Album sind.

Mit hämmernden klängen eröffnet „Dégénération“ das Album. Der minimale Touch daran gefällt mir sehr gut. Im Gegensatz zu „Sextonik“ WIRKT der Text für mich nicht zu platt.

Das rockig angehauchte „Paradis inanimé“ ist mein Favorit auf dem Album. Tolle Melodie und Kontraste.

„Looking For My Name“ ist das Duett mit Moby. Mit ihm hat sie ja später wieder zusammengearbeitet. Hier hat er noch keine Songs geschrieben. Die Stimme harmonieren sehr gut und die Nummer würde ich als „Moby und leicht schaurig“ einstufen.

„C’est dans l’air“ ist mein zweiter Favorit da er mit tollen Kontasten arbeitet. Er beginnt fast wie ein Dance Remix und bleibt zunächst minimalistisch bevor er sich im Refrain öffnet, inklusive fast „Grand Prix“ artiger Streicher im Hintergrund. Aber das mag dran liegen das ich letzte Woche Vicky Leandros live sehen durfte :D

„Ave Maria“ ist dann ein sehr ruhiger Abschluss. Nicht nur für dieses Album sondern für dieses gesamte Experiment. Letzenendes kann es auch, trotz fast willkürlich gewählter Reihenfolge, keinen passenderen Abschluss geben als alles mit einem Herzschlag enden zu lassen.
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