[Konzert] Brüssel - 22.. Juli 2023

[MartinC]

Anderes Thema: ich habe die letzten Tage ein wenig darüber nachgedacht, ob mir dieses Konzert oder die Show in 2019 besser gefallen hat, und bin (noch) zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen. Irgendwie fühlt sich das Ganze ein wenig an wie der Vergleich von Äpfel und Birnen, obwohl das eigentlich Quatsch ist. Geht es noch jemandem so, bzw. wie fällt euer Vergleich aus?

Nicht vergleichbar...

Außer mit Stade de France 2009, und da steht "Nevermore" bei mir als klarer Favorit da. Insofern war es "gefühlt" ein Triumph... In La Défense hatte ich erwartet, mindestens so beeindruckt zu werden, wie von "Timeless" - was der Fall war, allerdings wurden insofern ja "nur" meine Erwartungen erfüllt.

Bei "Nevermore" bin ich vorab von ähnlichen Abstrichen ausgegangen wie 2009 Hallen > Stadion und wurde auf das Positivste (*) überrascht, insofern ist das jetzt ein wenig wie mit der gefühlten Lufttemperatur...

(*) Hinweis für alle Germanisten -> *natürlich* kann man auch solche Begriffe steigern. Wurde mal in Big Bang Theory von Stuart erklärt, sinngemäß zitiert: Daß Tomaten ein Gemüse sind, ist falsch. Daß die Golden Gate Bridge ein Gemüse ist, ist falscher...

[THomasHH]

(*) Hinweis für alle Germanisten -> *natürlich* kann man auch solche Begriffe steigern. Wurde mal in Big Bang Theory von Stuart erklärt, sinngemäß zitiert: Daß Tomaten ei

[farmerprojekt]

Als jemand, der zum ersten Mal auf einem Konzert von Mylène war sind mir die Pausen gar nicht so aufgefallen bzw. haben mich nicht weiter gestört. Im Gegenteil, ich hatte gedacht, dass es sogar zu mehr und längeren Pausen kommen könnte.

Das kann ich von meiner Seite tatsächlich nur unterschreiben! Ich war zwar bereits 2019 bei zwei Konzerten dabei, allerdings hatte ich die Pausen dieses Mal nicht unbedingt als länger in Erinnerung. Überhaupt ist mir während des Konzerts nicht langweilig geworden, dann hat man halt die Zeit genutzt, um sich das Bühnenbild noch mal genauer anzuschauen oder die Bühnenschrubber bei ihrer Arbeit zu beobachten

Anderes Thema: ich habe die letzten Tage ein wenig darüber nachgedacht, ob mir dieses Konzert oder die Show in 2019 besser gefallen hat, und bin (noch) zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen. Irgendwie fühlt sich das Ganze ein wenig an wie der Vergleich von Äpfel und Birnen, obwohl das eigentlich Quatsch ist. Geht es noch jemandem so, bzw. wie fällt euer Vergleich aus?

Bei Mylène.net, habe ich gelesen das sie bei Genf , vor dem Konzert technische Schwierigkeiten hatten, an der Kreuzbühne. Und aufgrund dessen das Konzert schon nach Regrets los ging, es waren ganz wenig Takte von Sigur zu hören.
Später bei der letzten Gondelfahrt ruckelte diese und Mylène , signalisierte dies auch der Regie.
Ich muss aber sagen, dass mir das gar nicht so auffiel, weil ich mit ganz vielen anderen Dingen beschäftigt war…


Vergleichbar finde ich die beiden Konzerte ganz und gar nicht, allein schon vom Austragungsort. War la Defence eher die Batman Höhle , war oder ist das jetzige Konzert eher Gotham City.
2019 war es begrenzter, eine fast wohnliche Kinoatmosphäre und jetzt fand ich das so unbegrenzt und unendlich.
Vergleiche ich jetzt 2019 mit 2013 , gefiel mir 2013 auch ein bisschen besser, aber eigentlich ist jedes für sich genommen, sehr einzigartig

[Erzengel]

Für diese Setlist bin ich ihr extrem dankbar! Für einen Einsteiger ist die nahezu perfekt (…)

Also ich verstehe das natürlich und die Auswahl war ja auch nicht schlecht, finde es aber schade dass man wahrscheinlich nie mehr die Möglichkeit haben wird "J'ai essayé de vivre..." oder "Tous ces combats" live zu erleben (random Beispiele, da kann jeder seine Lieblingsongs einfügen). (…)

Ich möchte noch mal auf die Setlisten zurückkommen. Ich denke, für eine Künstlerin, einen Künstler, eine Band, die so lange im Geschäft sind, ist es immer sehr schwierig, es allen recht zu machen. Genauer gesagt wird genau das nie möglich sein. Es gibt ja nicht wenige, die das jeweils neue Album nur als Alibi benutzen, wieder auf Tour zugehen. Und dann etwas gezwungen ein oder zwei Songs in eine Greatest Hits Liste integrieren.

Peter Gabriel spielt auf seiner aktuellen Tour elf neue Songs (!), die bisher noch auf keinem Album vertreten sind, sechs davon konnte man vorab im Streaming hören, weitere fünf sind noch komplett unveröffentlicht. Das war selbst manchen Hardcore Fans schon wieder zu viel. Ich finde es extrem mutig.

Mylène trifft nach meinem Empfinden einen ganz guten Kompromiss für die Leute, die sowieso immer zu ihr gehen, für die, die maximal ein Konzert pro Tour besuchen und auch für die, die sie vielleicht überhaupt nur ein einziges Mal live sehen werden. Sie spielt die absoluten Hits. Sie spielt aber auch durchaus ausreichend neues Material. Natürlich wird immer der ein oder andere Song fehlen. Ich selbst bin ja kein so ganz großer Fan der beiden ersten Alben. Auch ich hätte mir durchaus mal noch einen Song von Monkey Me oder Point de Souture gewünscht. Aber ich war doch sehr zufrieden.

Ich habe jetzt jeweils drei Konzerte auf den letzten drei Tourneen gesehen und finde es ganz schwierig zu vergleichen. Mein ganz persönlicher Favorit ist wahrscheinlich immer noch der Auftritt in Brüssel 2013, weil ich einmal ganz vorne mit dabei war. Das war schon noch einmal ein anderer Eindruck. Aber jede Tour hatte ihre Höhepunkte und ist letztlich auch jeweils anders gewesen durch die völlig unterschiedlichen Spielstätten.

[MartinC]

Und aufgrund dessen das Konzert schon nach Regrets los ging, es waren ganz wenig Takte von Sigur zu hören.
Später bei der letzten Gondelfahrt ruckelte diese und Mylène , signalisierte dies auch der Regie.

Das "Wackeln" stand auch in der Schweiz auf mehreren Nachrichtenportalen. Ich stand da lustigerweise fast exakt davor und hielt es für Absicht - das waren die letzten Takte von "Peut-etre toi" und am Ende der Rundfahrt hüpfte Mylène leicht Pogo im Takt, und der Steg wackelte mit. Ich hatte zu 100% den Eindruck, daß sie das war und der Steg halt wackelt, wenn man darauf hüpft... und sie wirkte auch überhaupt nicht erschreckt, bzw. hörte sie nicht mit den Beinwegungen auf. Nachträglich sah ich dann die Medienberichte über das "Problem" und dachte ehrlich gesagt, daß sich das die Reporter ausgedacht respektive aufgebauscht haben.

Was die andere Sache angeht - eine "technische Panne", die dazu geführt haben soll, daß sie den Showstart *vorgezogen* und ihre Zeit verkürzt haben... hmm, muß man das glauben?

[Zi5ka]

Ich möchte noch mal auf die Setlisten zurückkommen. Ich denke, für eine Künstlerin, einen Künstler, eine Band, die so lange im Geschäft sind, ist es immer sehr schwierig, es allen recht zu machen. Genauer gesagt wird genau das nie möglich sein.

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Mylène trifft nach meinem Empfinden einen ganz guten Kompromiss für die Leute, die sowieso immer zu ihr gehen, für die, die maximal ein Konzert pro Tour besuchen und auch für die, die sie vielleicht überhaupt nur ein einziges Mal live sehen werden. Sie spielt die absoluten Hits. Sie spielt aber auch durchaus ausreichend neues Material. Natürlich wird immer der ein oder andere Song fehlen. Ich selbst bin ja kein so ganz großer Fan der beiden ersten Alben. Auch ich hätte mir durchaus mal noch einen Song von Monkey Me oder Point de Souture gewünscht. Aber ich war doch sehr zufrieden.

100% Zustimmung. Recht machen kann man es sowieso nie allen Mein all-time Favorit ist die 2023-Setlist auch nicht, aber sie funktioniert m.E. (aus den von dir beschriebenem Grund) gut. Persönlich hätte ich mir ebenfalls etwas aus Monkey Me gewünscht, und statt Peut-être toi bzw. C'est une belle journée hätten mir andere Songs besser gefallen.

Was ich schön finde: genauso wie 2019 (damals war es L'âme-stram-gram) gab es auch dieses Mal mit Ode à l'apesanteur einen Song, dessen live-Performance mich völlig umgehauen hat. (Dass ich hier immer wieder auf den 2019-Vergleich zurückkomme, hat damit zu tun, dass das die einzige weitere Tournee ist, bei der ich live mit dabei war - teile aber mittlerweile eure Meinung, dass 2019 und 2023 nicht wirklich vergleichbar sind).

[Stuntman_Dan]

Wenn man mal alle Statements und Meinungen zur Setlist hier Revue passieren lässt und zusammenfasst, kann man sagen, dass jeder von uns gerne ein, zwei oder drei Songs ausgetauscht hätte.

Aber letztendlich können sich ALLE mit dieser Setlist anfreunden und für ALLE war es dann letztendlich ein Super Konzert!

Fazit: Alles richtig gemacht, Mylène! Merci beaucoup!

[Karsten]

Hallo an Alle,
ich wollte euch kurz meinen Eindruck von Brüssel mitteilen. Seit 1999 habe ich alle Touren mindestens 1mal besucht. Ich war vorher noch nie in Brüssel. Ich fand den Einlass unproblematisch. Ich saß 5.Reihe links, quasi 1. Reihe hinter den Stehplätzen. Die Karten haben 185€ gekostet und dafür war der Platz richtig bescheiden um es milde auszudrücken. Rechts von mir der Blick auf den Aufbau für die Technik, der den Blick auf den Steg behinderte und der absolute Hammer, die Nebelmachine direkt vor uns, die bei den leisen Liedern alles mit ihrer Lautstärke die Livemusik übertönte. Der Schwenkarm war überwiegend auf der anderen Seite im Einsatz. Konzertgenuss ist anders, zumal die "halben" Sitzschalen das sitzen alles andere als angenehm machten. Das Konzert selbst empfand ich wie einen Abschied, ein Potpurri einschließlich Bühnengestaltung aus vielen Shows davor, ohne das ganz besondere Highlight das einem in Erinnerung bleibt. Die Emotionen empfand ich bei Mylène eher unterkühlt, besonders gegenüber Stade de France 2009 Da ich fest davon überzeugt bin das das ihre letzte Tour sein wird, will ich nicht dieses Konzert als meinen letzten Eindruck stehen lassen und habe mir am nächsten Tag Karten für den 01.10.2024 in Paris besorgt. Ich bin fest davon überzeugt das dieses allerletzte Konzert noch einmal ein emotionales Highlight für mich wird das meine Konzertreise mit ihr beschliesen wird. Es war über die Jahrzehnte eine tolle Reise und neben meinen beiden Kate Bush Konzerten 1979 und 2014 die absoluten Höhepunkte meiner Konzertreisen.

[ledivo59]

Als MF Fan seit 1988 bin ich dennoch neu hier ... nach meinen Konzerten von 1996 ("Paco Rabanne"-Show) sowie dem absoluten Highlight der "Avant que l'ombre ... live à Bercy" (2006) sah ich Mylène noch einmal 2009 in Strasbourg. Die Konzertreihen danach genoss ich 'nur' noch per DVD auf dem Sofa. Nun wurde kurzfristig ein Ticket für Brüssel (verg. Woche 22.7.) frei und ich folgte - ein wenig widerwillig - ins Baudouin-Stadion nach Brüssel. Widerwillig weniger wegen Frau Farmer als eben ein 'Stadion-Konzert', die ich in meiner reichhaltigen Konzertkarriere seit 1977, wenn ich mich recht erinnere, nur 3 mal aufsuchte (Bowie '83/Prince '88/U2 '93) - und nie für wirklich 'gut' befand, was das Ambiente betrifft.

Nun, im Baudouin-Stadion war es leider nicht viel anders - alles VIEL zu groß und, wenn man wie ich sogar ein Tribünenticket im unteren Bereich hatte, immer noch 'weit weg'. Letztendlich war mir das dann auch egal, denn mich erwartete unter'm Strich ein "Dienst nach Vorschrift"-Abend mit Mylène: eine bombastisch inszenierte Setliste, die nicht allzu viele Überraschungen bot - außer Songs aus dem aktuellen Album (von denen mich 'Que l'aube est belle' - so in live - noch am meisten positiv überraschten), waren 'Tristana', 'Optimistique-moi', 'L'autre' und 'Oui... mais non' angenehm mal wieder live zu hören. Warum allerdings bei der unmissverständlichen "NEVERMORE"-Anspielung auf Edgar Allen Poes "The Raven", 'Allan' im Programm fehlte, es hätte passender nicht sein können, ist mir schleierhaft. Auch das wunderbare 'Ghost (How can I move on)' hätte sich vielleicht als zweites Duo mit AaRON angeboten, ich meine, wenn er denn schon mal dabei ist ... und Muse hätten bestimmt eingewilligt.

Glücklicherweise konnte man im Stadionrund der ersten Empore ungehindert umherwandeln, so dass ich meinen Blickwinkel auf das Geschehen zwischendurch mal ändern konnte, und der Abend dann doch ganz 'rund' war - abgesehen vom endlosen Intro des Sigur Rós Stücks 'Svefn-g-englar' welches (nichts gegen die isländische Kapelle an sich) in seiner beinah halbstündigen Version irgendwann nervte. Nach dem schönen memorativen Video für Jean-Louis Murat hätte es eigentlich mit dem (Rabenschwarm-)Prolog direkt losgehen sollen/können. Wollte man Zeit schinden, damit der Beginn des Spektakels so gut es ging in der heraufziehenden Dämmerung besser zur Geltung kommen sollte?!?

Davon ausgehend, dass Frau Farmer womöglich doch eine Abschieds-Tour gab/gibt, war es schön noch einmal dabei gewesen zu sein.
Das Publikum, wie meist im frankophonen Raum, war friedlich, keiner rempelte oder drängelte und besonders amüsant waren einige Fans in schwarz-weiß karierten 'Sans Contrefaçon'-Outfits. J'adore!

[Stuntman_Dan]

Das Publikum, wie meist im frankophonen Raum, war friedlich, keiner rempelte oder drängelte

Das kann ich zu 100 Prozent bestätigen und unterschreiben. Wir standen ja, wie gesagt, unten im Golden Circle A und eine Dame neben mir hat sich bei einigen unabsichtlichen Berührungen gleich mehrfach entschuldigt. Ich hatte dann eigentlich das Gefühl, dass ich mich hätte entschuldigen müssen, aufgrund meines ausgeprägteren Bewegungsdrangs im Gegensatz zu den meisten Umstehenden.
Irgendwann zum Ende hin hatte ich dann direkt links von mir den Marco und rechts von mir eine junge Frau, die ähnlich abgegangen ist. Da habe ich mich dann wohlgefühlt...

Wollte man Zeit schinden, damit der Beginn des Spektakels so gut es ging in der heraufziehenden Dämmerung besser zur Geltung kommen sollte?!?

Davon kannst du aber mal sowas von ausgehen. Eine Theorie, die wir dann nächstes Jahr in Paris überprüfen können, da es ja Ende September schon deutlich früher dunkel werden sollte.