Fortsetzung:
DVD vs WDR "HD"...
Ob mir jemand erklären kann, inwiefern "HD" hier bedeutet, dass alles in einem exorbitanten Grünstich versackt, mit einem Filter versehen ist, der sämtliche Details verschluckt sowie unten ein Teil des Bildes abgeschnitten wurde und das Format bei der Hälfte der DVD liegt ?
Ist das womöglich High Drecksity ? Hoch Defizitär ?
Dafür kauft man also HD-Technologie ? Um nur noch die Hälfte zu sehen ? Was hab ich verpasst in der technischen Entwicklung bzw. nicht verstanden ?
Das passt mir natürlich nicht. Da bleibt nur eins:
Die deutsche Tonspur der TV-Aufnahme auf das DVD-Bild zu bringen.
Das klingt natürlich erstmal einfach...Ton und Bild trennen, Sprachspur austauschen und neu ausspielen.
Tja...wenn nicht in beiden Fällen verschiedene Digitalisierungen des 1977 natürlich auf Film gedrehten Werkes zugrunde liegen würden.
Da läuft genau gar nichts synchron...die Gesamtlänge unterscheidet sich zunächst um gut 13 Sekunden, aber auch nach Anpassung der Länge ist leider kein Ton genau da, wo er hingehört. Tja...analoge Gleichlaufschwankungen halt...der eilt ständig vor und fällt wieder zurück.
Insofern war eine neue Filmvertonung angesagt - was ich ja nun eh dauernd mache, daher war das jetzt nicht so kompliziert, aber doch ziemlich zeitaufwendig...da muss man stretchen wie Kaugummi und schnippeln bis der Arzt kommt.
Dafür gibt es nun endlich die Fassung, die es nie gab: Amtliches Bild mit amtlichem Ton, mit heutigen Mitteln perfekt synchronisiert. Jeder Atmer, jede Autotür, jedes abgestellte Glas sitzen da, wo sie hingehören.
Es war auf jeden Fall die Rettung, dass beide Fassungen zumindest schnittidentisch sind (von einer winzigen Kleinigkeit abgesehen - die vermutlich eher dem Rollenwechsel geschuldet ist als irgendeiner Absicht).
Und nun ist es besser als es je vorher war - da hilft die Digitaltechnik ungemein, denn ich kann Originalfassung und deutsche Spur übereinander sehen und angleichen. Das ging 1977 nicht, als sie das aufgenommen haben.
Ein besonderes Problem waren damals immer die off camera-Dialoge...die sitzen immer irgendwo, aber nicht da, wo sie hingehören, weil man ja auch im Synchronstudio keine Mundbewegungen sieht. Blöd ist dann, wenn eine Reaktion bei der on camera-Person schon zu sehen ist, obwohl der Satz, auf den sie reagiert, noch gar nicht zu hören war. Heute seh ich einfach die originale Wellenfom an und schubse den deutschen Satz genau an die Stelle, wo er im Original ist. Analog mit Film- und Perfo-Schnipseln war sowas damals eine Volltortur, weshalb sie sich das auch einfach gern mal gespart haben.
Inzwischen hab ich noch eine englische Fassung im Zulauf, mal sehen, wie die englischsprachigen Schauspieler tatsächlich klingen. Gedreht wurde der Film aufgrund der Nationalitäten der Schauspieler zweisprachig und wurde also in jeder Sprachfassung nachsynchronisiert - die Frage ist nur, wie viel.
Französisch klingt jedenfalls überhaupt nicht nach O-Ton. Vielleicht ist also die englische Fassung tatsächlich die weitgehend originale ? Oder aber gar keine und es wurden beide komplett synchronisiert ?
Ich frag mich auch, ob die mehrsprachigen Ustinov und Rampling in beiden Sprachen agiert haben, je nachdem, wer ihr Gegenüber war. Und ob sie sich in beiden Fassungen jeweils selbst synchronisiert haben. Man weiß es nicht...
Und es bleibt die Frage, ob in der englischen Fassung womöglich auch rumgeschnitten wurde...spannend.
Wenn es sich ausgeht, werd ich hoffentlich eine finale Fassung mit allen drei Tonspuren haben. Die müsste man dann nur noch veröffentlichen...mal sehen, vielleicht ist ja unter meinen Auftraggebern einer, der daran interessiert und ausreichend versiert ist, sich um die Rechte zu kümmern.
