Discographie Mylene: ERSTE Eindrücke eines Newbies

News und sonstige Themen zur Musik von Mylène, also CDs, Videos sowie Bildern, etc.
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DaMy
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Discographie Mylene: ERSTE Eindrücke eines Newbies

Ungelesener Beitrag von DaMy »

.... So, wie im Wellkamm Post schon erwähnt bin ich ein absoluter Newbie und habe gerade erst mein erstes Album gehört :D Die Idee dieses Threads ist das ich meine Eindrücke des ersten Hörens der Discographie (beschränkt auf die 12 Studioalben sonst wird man ja nie fertig) poste, ohne Kennzahlen was sind die Hits, was war ihr wichtigstes Album etc, vielleicht ist das für „Alteigesessene Fans“ mal eine Möglichkeit eine andere Sicht draufzubekommen. Alle 12 Studioalben sind im Besitz (bzw unterwegs, da hab ich jetzt mal kurzen Prozess gemacht) und werden bewusst NICHT chronologisch angegangen.
Ich hoffe es ist ok das ich das alles in einem Thread poste. Dabei werde ich weniger Song by Song gehen als allgemeine Eindrücke die mir beim hören eingefallen sind, ohne Rücksicht auf Vollständigkeit oder Namen der Musiker etc, mir gehts rein um das was die Kunst mir gibt.
Ich dachte es gäbe eine Übersicht der einzelnen Alben aber (nicht als Kritik gemeint!) ich denke da es mehrere Threads zu manchen Alben gibt was ich gesehen habe ist es ok und so hat man, falls man dann alle 12 Eindrücke irgendwann suchen möchte, alles in einem Thread.

Also, let’s go:

#1 2005 Avant que l’ombre
Das war eine von zwei EinstiegsEMPfehlungen für Mylènes Werk, Gruß an den Sender: You did it right! :D
Das einzige Manko hake ich mal schnell ab: Die Texte sind nicht in der richtigen Reihenfolge abgedruckt, aber da mein französisch eh nicht wirklich existent ist macht es nicht viel aus. Immer mal wieder tauchen ein paar englische Worte auf. Das sind zwar nicht viele aber bildet einen guten Kontrast zum französischen. Was ich weiß ist das Mylène ein französisch verwendet welches nicht der Standard ist und irgendwie merke ich das auch. Keine Ahnung ob es stimmt aber für mich klingt ihre Sprache weicher und angenehmer als das manchmal mir doch zu „harte“ Französisch. Es schmiegt sich sehr in den musikalischen Teppich ein. So würde ich den Sound auch beschreiben: Dreamy Pop
Das Album lässt sich sehr gut durchhören und hat (wohlgemerkt erster Eindruck) für mich keine Ausreiser nach unten. Es hat eher eine Stimmung was vielleicht ein bisschen zulasen der Abwechslung geht, aber der Flow des Albums im Gesamten macht dies mehr als wett.
Was ich SEHR mag ist das Mylène ihre Chöre selbst singt. Meine Lieblingsband ist Genesis und durch die kam ich durch Phil Collins als ich 1990 im Alter von 3 Jahren zum ersten Mal ein Livekonzert von ihm im TV gesehen habe. Und dann bekam ich seine Alben. Was mir über die Jahre also in der DNA steckt ist diese „Hommade“ Qualität wenn ein Musiker so viel wie möglich selbst einspielt, was Phil ja auch gemacht hat auf seinen Alben. Dadurch ziehe ich bei seinen Alben (und auch bei der Genesis Besetzung ab 1978) oft die Studioversionen vor da dort der Sound auch dieses „wir machen alles ohne Hilfe“ hat. Heinz Rudolf Kunzes macht das mit seinen Chören auch so, oder auch Taylor Swift auf ihren Alben. Diese Sache ist mir bei dem Album über die Dauer auch sehr aufgefallen. Hier und da erinnert mich Mylène an Céline Dion wenn sie französisch singt, aber mit dem Vorteil das sie ihre Stimme musikalisch einsetzt und nicht so „überdreht“, was mir die Dion manchmal zu viel ist (aber auch nur meine Meinung.) Mylènes Stimme fügt sich für meine Ohren eher in die Musik ein und liegt nicht so „on top“ drauf.

Ein paar Songs die ich herrauspicken möchte:

„Avant que l'ombre…“: Hat mich direkt in den Bann gezogen, toller sphärischer Opener

„Fuck them all“: Hat für mich durch die englischen Zwischenrufe ein leicht „punkiges“ Feel und irgendwie erinnert mich das Album, hier kann ich nur von der Musik reden, ein bisschen an Madonnas „Erotica“ Phase, wenn auch deutlich weicher.

„Dans les rues de Londres“: Hier kommt dieser eigene Chor sehr gut zur Geltung

„Porno graphique“: Eines der Lieder welches ein bisschen mehr Tempo hat und alleine schon Mylènes Lache am Ende ist lustig :D

„Aime“: Ein bisschen mehr rockig im Sound, aber in den Dreamy Teppich eingewoben.

„Ange, parle-moi“: Tolle emotionale Ballade die nicht den Fehler macht wie ich oben von Céline Dion (oder auch Adele zB) meinte: Das Übersingen. Es steigert sich zwar im Sound aber es wird nicht theatralisch

„L'amour n'est rien…“: Beim kurzen Überfliegen ihrer Geschichte hab ich gelesen das sie „Moi lolita“ von Alizee geschrieben hat. Das kam raus als ich in der Realschule war. Damals hat mich das Lied nie gepackt aber Jahre später lief es irgendwo nochmal und ich fand es doch ganz gut, das war dann unbewusst mein erster Kontakt mit Mylène Farmer. Und dieser Song finde ich hat etwas von „Moi lolita“.

„J’attends“: Auch wieder eine Nummer bei dem ihre Chöre sehr gut zur Geltung kommen.

„Peut-être toi“ hat für mich etwas von Madonnas „Ray Of Light“, auch die Stimmung des Videoclips: Timelapse des Heavy Traffic und des schnellen Lebens

„Et pourtant“ ist dann noch ein ruhiger Abschluss, ich hatte mich schon gewundert das der Text von „Nobody Knows“ fehlt. Das ist aber ein Bonustrack. Als ich das Album gehört hatte fiel das aber schon auf und mein nachschauen bestätigte dies. „Et pourtant“ hat etwas von einem „Schlaflied“ (nicht im Sinne das es langweilig ist sondern mehr weil es sehr ruhig ist) und „Nobody Knows“ wirkt wie das Aufwachen am nächsten Morgen. Auch wenn es „nur“ Bonus Track ist würde ich „Nobody Knows“ zu meinen Favoriten zählen. Aber ich finde auch das es ein bisschen anders klingt. Es erinnert mich leicht an Bruce Hornsbys „The Way It Is“ oder Don Henleys „The End Of The Innocence“ (was ja auch von Hornsby stammt), dieser Soundteppich mit ein paar „Pianoklecksern“ als Melodie on Top.

... Das diesem Album, mal schauen welches als nächstes drankommt. Eine zweite Empfehlung habe ich schon, aber es kann gut sein das ich davon abweichen werde. Aber jedes Album wird irgendwann mal drankommen.
Zuletzt geändert von DaMy am 7. Sep 2024, 15:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Ungelesener Beitrag von DaMy »

#2 1999 Innamoramento

Weiter geht es mit dem 1999er Werk „Innamoramento“. (War auch die zweite Empfehlung von der ich am Ende des ersten Beitrages geschrieben hatte). Wieder ein tolles Album was Mylène dort fabriziert hat. Es wirkt für mich ein bisschen geschlossener als „Avant que l’ombre“, aber arbeitet auch mit „Brüchen“ wenn ein paar schnellere Lieder die verträumte Atmosphäre ein bisschen auflockern, aber nicht so extrem wie beim 2005er Album. Trotz der 6 Jahre dazwischen finde ich merkt man schon das „Innamoramento“ in einer ähnlichen Phase ihrer Karriere entstanden ist. (Wie diese Phasen verlaufen werde ich dann herrausfinden wenn ich mir die Werke chronologisch gebe, aber zuerst möchte ich „peux a peux“ mir von jedem Album in willkürlicher Reihenfolge einen ersten Eindruck einholen und das soll auch nicht überstürzt werden.)
Vieles was ich bei „Avant“ geschrieben habe kann ich daher auch auf dieses Werk übertragen, das sich ihre Stimme in die Musik einfügt, die Chöre, etc, von daher möchte ich noch ein paar Lieder erwähnen die für mich rausstechen beim ersten Eindruck:

„L’amour naissant“: Es kommt für mich nicht ganz an die Intensität des Openers von „Avant“ ran, aber trotzdem bietet es einen stimmigen Einstieg in die kommende Stunde.

„L'âme-Stram-Gram“: Auch wieder so eine Nummer, wie „Peut-être toi“, welche mich an „Ray Of Light“ erinnert, nur ein bisschen tiefgängiger. An zweiter Stelle nimmt das Album ein bisschen an Fahrt auf. Einer der ersten „Brüche“ im Album welche ihm die Balance geben.

Die kommenden vier Lieder sind dann auch meine Favoriten, was für tolle Melodien und Performances!:

„Pas le temps de vivre“: Eine ganz große Ballade. Die Samples vom Wasser am Anfang und Ende gehen einhand mit dem tollen Albumcover.

„Méfie-Toi“: Nicht im Sinne von „Rock“, aber das ist wohl einer Songs welche mehr rockige Elemente hat und gleichzeitg die Intensität der Balladen behält. Auch hier wird es umrahmt von Geräuschen, plus dem kurzen schelmischen Lachen bevor es losgeht.

„Innamoramento“: Zurecht der Titelsong. Ich mag die kleinen „Sprünge“ welche Mylène im Refrain vollzieht und auch das Outro ist schön bombastisch aber nicht zu überladen.

„Serais-Tu Là?“: Beim Beginn fand ich das Lied ein bisschen seltsam aber dann kommt der Refrain und es gibt ein paar tolle Wendungen in der Melodie.

„Souviens-Toi Du Jour“: Nach „Serais“ fällt das Album für mich, wie gesagt, erster Eindruck, ein bisschen ab und „Souviens“ erreicht für mich auch nicht die Intensität der oben genannten Titel aber es gibt dann nochmal ein bisschen Tempo und klart die Stimmung auf. (Musikalisch, denn mein „my french is non existent“, also erschließe ich mir die Lieder eher über den Sound der Musik und den Klang der Stimme).

„Mylenium“: Ok, das Wortspiel musste kommen! Aber was für ein tolles Finale und zurecht der Opening für damalige Tour. Das war eines der Videos welche ich auf youtube gesehen hatte und als ich den Song hörte fiel es mir auch sofort wieder ein. Das hat sich jetzt schon festgesetzt. Wirklich toller Closer eines tollen Albums.

Mal schauen mit was ich dann weitermache, in diesem Sinne: „5,4,3,2,1“
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#3 2022 L’emprise

Bevor es in die Urlaubsphase des Jahres geht gibts noch ein drittes Album und zwar das neueste.
Im Kontrast zu den ersten zwei welche ich gehört hatte merkt man schon einen Unterschied. Es sind andere Leute dabei welche zur Musik beigetragen haben. Woodkid sagt mir nur was durch ein Lied was ich von ihm mal vor 10 Jahren gehört hatte. Das er nicht nur Elektromusik macht sondern auf diesem Album auch bei den orchestralen Songs mitgearbeitet hat ist aber schon eine Überraschung. Moby ist mir natürlich ein Begriff und dann hat sogar Depeche Modes Livekeyboarder Peter Gordeno bei einem Lied mitgewirkt. (Im Booklet steht Pete Gordeno, aber im Wikieintrag kommt man auf sein Profil, sollte das ein anderer Komponist sein dann bitte ich um Info damit ich es hier korrigieren kann.)

Ich finde das Album klingt sehr frisch, der Kontrast zu den Orchestralen Stücken auf der einen sowie den elektronischen Songs auf der anderen Seite tut dem Flow sehr gut. Mit einer Ausnahme von einem Lied am Ende sind die „flotteren“ Titel eher minimalistisch und subtil gehalten. Mir sagt der Sound aber sehr zu. Es ist ein anderer Soundteppich als auf den Alben die ich zuvor gehört hatte aber es klingt sehr frisch und futuristisch. Dagegen stehen die Lieder mit Orchester welche dann eher „alt“ klingen, durch die Instrumente wohlgemerkt. Also entsteht ein sehr interessanter Kontrast von Vergangenheit und Zukunft.

Ein paar Titel wieder zum hevorheben:

„Invisibles“ ist die Klammer des Albums, erst Orchestral und später am Ende minimaler dargeboten. Auf Play gedrückt hatte ich mit sowas nicht gerechnet aber als Overtüre funktioniert es super und ein toller Song.

„L’emprise“ mag ich sehr, nicht zuletzt weil es am Ende ganz leichte Technosounds hat welche mich an Depeche Modes „Worlds In My Eyes“ erinnern (einer meiner Favoriten).

„Rallumer Les Étoiles“ hat schon fast etwas gospeliges im Sound.

„Rayon Vert“ ist ein klasse Duett mit AaRON. Die „Haupt“Version gefällt mir einen Tick besser als die Minimale am Albumende aber es sind beides tolle Varianten.

„Ne Plus Renaître“ ist vielleicht mein Favorit nach dem ersten Hören da es diesen ruhigen Mittelteil hat der mich irgendwie an Pink Floyd erinnert, davor und danach groovt es lässig.

Von den orchestralen Liedern möchte ich noch „D’un Autre Part“ hevorheben da im Kontrast zu den Streichern ein Beat steht der mich an Kraftwerkts „Metal auf Metal“ erinnert, sehr interessante Kombination.

„Bouteille à la mer“ wurde lustigerweise nicht als Single ausgekoppelt, klingt für mich am offensichtlichsten. Das ist auch die Ausnahme von den flotten Songs, denn er versprüht fast unverschämt!, gute Laune. Eigentlich ein unverschämter Ohrwurm, aber dramaturgisch hat man mit den zwei reduzierten Versionen sichergestellt das man nicht zu gut gelaunt aus dem Album entlassen wird :D :D

Mylènes Gesang ist auch auf diesem Album richtig gut und ausdruckstark. Zu den Texten kann ich mangels der Sprachkenntnis leider nichts schreiben, aber ich höre das sie was zu sagen hat und das wohl auch keine 0815 Texte sind. Sie verbreitet Emotionen und erreicht mich damit auch so.
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#4 Bleu noir
Zurück ins Jahr 2010. „Bleu noir“ ist ein Album was sehr gut durchhörbar ist. Damit meine ich die Länge und auch die Abwechslung, so ein 70 Minuten Hammer kann manchmal auch erdrücken.

Zuletzt hatte ich ja ihr aktuellstes Album gehört und den Kontrast hervorgehoben den die Popsongs mit den Orchestralen Titeln bilden. Hier ist es ähnlich, natürlich lange nicht so extrem. Man merkt es aber doch in den Kompositionen welche von drei Leuten stammt.

Daher gruppiere ich heute die Lieder mal nach Komponisten und nicht nach Reihenfolge. (Hier nenne ich dann auch mal alle.)

RedOne:
Seine zwei Beiträge sind eher die „Bänger“ des Albums. Wenn „Ou mais … non“ eröffnet erinnere ich mich an die späten 90er Jahre/frühen 2000er, vor allem an Dario G mit „Sunchyme“ und, ich muss es leider nennen, Modern Talkings „We Can Win The Race“. Als Lied ist es nicht schlecht aber ein ganzes Album in dem Stil. „Lonely Lisa“ funktioniert für mich als Song da schon besser.

Moby:
Wie auf dem aktuellen Album ist Moby hier als Komponist vertreten und seine Songs formen quasi das Herzstück von „Bleu noir“. Schon bei „Moi je veux“ ist dieser vertraute Mylène Sound wieder da.
„Bleu noir“ gibt er dem Album als ganzes den passenden Titel. Hier zeigt sich der Unterschied zu RedOne. Ein schneller Song aber doch eher im melancholischen Touch. Hier habe ich Assoziationen zu „Wishing You Well“ von Stanfour.
„N’aie plus d’amertume“ lebt ohne zu große Änderungen, man könnte sagen es plätschert vor sich hin … aber im absolut positiven Sinne.
„Toi l’amour“ begeistert mit einem tollen „Mylène singt sich selbst mehrfach“ Chorus.
„M’effondre“ ist einer von zwei Favoriten aus der Moby Reihe. Das liegt unter anderem daran das in der Mitte, ab 1:47, dieser Teil kommt der den Song noch mehr schweben lässt als er es ohnehin schon tut.

„Inseparables“ ist dann auch mein Lieblingslied auf dem Album. Es ist das zweite welches auf englisch gesungen wird. (Was mir nicht nur sehr entgegenkommt sondern auch weiter für Abwechslung sorgt). Musikalisch erinnert mich das spartanische Arrangement an Phil Collins mit den Songs „Please Come Out Tonight“ oder „There’s A Place For Us“ von seinem „Both Sides“ Album. Der Text geht aber in die „andere“ Richtung.
Keine Ahnung welche Version ich mehr mag. Der Text kommt für mich in englisch halt verständlich rüber und ich ziehe die Tonart dieser Variante auch vor. Aber das Ende in der französischen Version in der höhen Tonart ist auch klasse. (Ihre Stimme gefällt mir ein bisschen tiefer dann doch besser.)

Darius Keeler:
Wenn man sich gerade an den Kontrast „RedONe“/Moby“ gewähnt hat folgen drei Lieder mit Darius Keeler direkt hintereinander.

„Light Me Up“ ist auch auf englisch was es für mich einfacher macht. Musikalisch erinnert es mich, glaube das habe ich bei anderen Liedern schon geschrieben, an Madonnas „Ray Of Light“ Phase und auch Mylènes Gesang im Refrain (wie sie „please come to me“ singt mit) geht in diese Richtung.

„Leila“ würde ich vielleicht als „least fav“ Bezeichnen aber trotzdem finde ich es nicht schlecht. Von den Keeler Liedern aber der für mich schwächste.
„Diaboliqie mon ange“ verbindet das lässig französische (gerade der Refrain „ticktack, clickclack“) mit einem ebenso lässigen Shuffle.

Im Gesamten: Bisher hat mich das Album als ganzes am meisten begeistert. Tolle Lieder sind auf allen bisher gehörten Werken zu finden aber von A bis Z ist das bisher mein Favorit weil es ihre Essenz in 45 Minuten (Bonustrack weggelassen) auf den Punkt bringt.
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#5 L’autre

Nun gehts dann endlich mal in die „Frühphase“ von Mylène. Ich hatte mir, wie bei den anderen Alben, vor dem hören bewusst vermieden zu schauen was die Singles waren um alle Songs neutral beurteilen zu können, frei von „das muss klasse sein das war der große Hit“ etc … Erst fürs Schreiben habe ich meine Eindrücke mit den Charts verglichen.

Vom Gesamtsound hört man an das dieses Album aus den Früh-90ern stammt. Manche Lieder darauf gefallen mir besser als andere. Vom ersten Eindruck würde ich es nicht zu meinen bisherigen Favoriten zählen, aber es gibt einen ganzen „Stretch“ an Liedern den ich richtig gut finde. Die ersten paar Titel sind ok aber reißen mich jetzt auch nicht mit. Das „Dénenchantée“ der große Hit ist hat mich nicht überrascht. Die Nummer schreit für mich förmlich nach „Voyage Voyage“. (Das Lied find ich nicht schlecht aber hab es auch ein bisschen über).

Das erste Lied was mich sofort in seinen Bann gezogen hat ist „Je t’aime mélancholie“, schon beim Intro wusste ich „ja, das is meins“. Ich mag diesen Kontrast mit dem Mylène die Strophen singt zur beschwingten Musik.

Davon noch beseelt beginnt das „Fast-Instrumental“ „Psychiratric“ bei dem ich gar nicht merke das der Gesang erst nach über 2 Minuten einsetzt und da er auf englisch ist kann ich hier ein bisschen mehr eine Verbindung zu Musik und Text herstellen. Klingt für mich wie ein Remix von Madonna’s „Rescue Me“.

Bei „Regrets“ dachte ich erst „och ne, ein Duett“ … Aber je länger es geht, und sich keiner mit der Stimme überschlägt (wie es ja oft mal gerne bei Duetten angewendet wird) um so mehr sagt es mir zu, vor allem wenn nach 3:20 dieser tolle Zwischenteil einsetzt.

Bei „Pas de doute“ mag ich die raffinierte Art wie sich die Melodie über den Song entwickelt.
(Wieder ein „Erinnert mich an ‚Rescue Me‘ Moment’: Hier sind es die Drumbreaks welche immer mal eingestreut werden.)

„Il n'y a pas d'ailleurs“ ist von den Balladen klar mein Favorit. Die Intensität steigert sich immer mehr und im zweiten Teil kommen diese Marschtrommeln dazu. Am Ende übernehmen sie den Song und die Melodie fadet aus und Mylène singt weiter. Beim nachschauen sah ich das es zu dem Album keine Tour gab. Wenn, dann wäre dieser Song musikalisch ein perfekter Closer fürs Hauptset gewesen.
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#6 Anamorphosée

Zurück ins Jahr 1995. Auch wenn ich schon wieder mit Madonna anfangen muss: Ich kommt nicht umher zu schreiben das mich ein Großteil dieses Albums an Madonna’s „Erotica“ erinnert, ich meine den Soundteppich, nicht die Texte. (Vor allem der Opener „California“) Inmitten davon gibt es aber auch ein paar Lieder welche rockig daherkommen. Im Gesamten muss ich aber sagen das ich das Album ein bisschen blass finde. Es ist sicher nicht schlecht, aber im Gesamten ist es von den sechs bisher gehörten (es ist also Bergfest angesagt! Trööt!) das was mir am wenigsten gefällt.
Es klingt für mich ein bisschen nach „Mylène Farmer sings Mylène Farmer“. Mehreres hören mag die Eindrücke sicher noch zu ändern aber es ist ja bewusst so gewählt das ich meine jeweils ersten Eindrücke schreibe ohne groß versuchen zu lesen was die Hintergründe waren.
Ein paar Lieder vermögen mir aber doch zu gefallen, eine extra Erwähnung für „Mylène s’en fout“ weil es „witzig“ ist zu hören wie sie mit ihrem Namen quasi in der dritten Person singt. Aber vier Lieder ragen für mich herraus:

Vertige: Ein Song mit krachenden Drums und Gitarren der Rock mit sphärischen Sounds vermindet. Groovt und macht Laune.

XXL: Wieder einer der rockiger klingen Lieder mit einem wirklich hymnischen Refrain.

Alice: Die Nummer hat weniger das gewohnte „Strophe Refrain“ Schema sondern mehr einen „stream of consciousness“ Gesang (wenn es natürlich strukturiert ist). Dazu kommt diese geile Basslinie und die schrägen Streicher plus hier und da eine Kirchenglocke. Das kommt schon fast gruselig daher.

Laisse le vent emporer tour: Zum Ende gibt es noch eine (musikalisch, textlichlich kann ich nix dazu sagen) versöhnliche Ballade. Irgendwie wirkt sie musikalisch zum Rest ein bisschen Fehl am Platz aber auf der anderen Seite passt sie dann doch ans Ende.
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Ungelesener Beitrag von MartinC »

Hmm... auch wenn das Album umstritten ist, es könnte sein, daß Dir Deine unorthodoxe Reihenfolge-Strategie hier dann doch erstmals einen kleinen Stolperstein gelegt hat. Anamorphosée war nach der langen Pause mit dem Giorgino-Abenteuer und den damit verbundenen Verwerfungen quasi so eine Art Comeback-Album, mit dem sie sich neu erfunden hatte. Die "alte" Mylène war Geschichte, das Album war der Grundstein für die "neue". Was Du also mit "Mylène sings Mylène" beschreibst ist eher eine Zeitreise rückwärts... was Du da "wiedererkennst" hatte sie auf diesem Album eher erst einmal erfunden, nur daß sie es danach weiterentwickelt hat und vor allem auf dem kommenden Album danach nochmal spektakulär auf eine weitere Ebene anhob.
DaMy hat geschrieben: 4. Aug 2024, 16:46 Das kommt schon fast gruselig daher.
Ich würde gerne Dein Gesicht sehen, wenn/falls Du mal den "Bercy 1996" Film siehst... :kicher:
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Ungelesener Beitrag von imagine »

Da muss ich Martin in der Tat zustimmen 🧐. Anamorphosèe ist der Übergang von der klassischen Mylène bis inkl. L'autre zur Mylène wie wir sie bis heute kennen. Der Sound war und ist bis heute... ich möchte mal sagen einmalig, selbst für die Kombi Mylène und Laurent 😊.

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Ich hatte ja von Anfang an gesagt, dass eine chronologische Reihenfolge am sinnvollsten wäre, um die Entwicklung Mylènes zu erfahren und zu verstehen.

Aber auf mich hört ja niemand :nailfile:



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Nun, ich habe die Alben damals auch querbeet gekauft und zum ersten Mal gehört. Teilweise kannte ich Live-Version schon vor der Studio-Version (bspw. Dessine-moin un mouton). Also das klappt schon 😃.
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