von Erzengel » 14. Okt 2023, 13:36
Ich war gestern im Kino und habe mal meine Eindrücke festgehalten:
Taylor Swift nennt ihre aktuelle Tour „The Eras“ - ein alternativer Titel hätte auch „The Chapters“ sein können. Sie spielt von jedem Album ihrer Karriere (nur das Debut hat sie heimlich unterschlagen) mehrere Titel, aber eben nicht vermischt, wie man das von anderen Künstlern kennt, sondern jedes Album bildet ein eigenes Kapitel mit anderer Show, anderer Choreographie, anderer Atmosphäre. Der Auftritt beginnt mit „Lover“ (2019); die damals geplante Tour war 2020 aufgrund der Pandemie ausgefallen … und endet fast drei Stunden später mit „Midnights“ - auch das eine unkonventionelle Entscheidung, wie ich finde, also das neueste Werk ganz ans Ende der Show zu stellen. Und die Konzerte, mitgeschnitten im August 2023 im gigantischen SoFi Footballstadion in Inglewood bei Los Angeles, waren im Original noch länger, denn aus der Setliste fehlen noch fünf Songs und ich vermute, dass die Übergänge und Kostümwechsel, wie bei Mylène Farmers „Nevermore“ Tour, etwas gedauert haben und hier geschnitten wurden. Apropos Mylène - es gab zwei Momente, bei denen ich an ihre Auftritte denken musste, „Marjorie“ und „My Tears ricochet“, Songs aus den Pandemiealben „Folklore“ und „Evermore“, die insgesamt ruhiger und dunkler inszeniert werden. Farmer hat bei „Nevermore“ ein optisches Konzept gewählt und dazu die passenden Songs ausgesucht - Swift ist den umgekehrten Weg gegangen. Die Songs und der Stil des jeweiligen Albums bestimmen die Inszenierung.
„My Tears ricochet“ bildet übrigens für mich neben „Champagne Problems“ und der zehnminütigen Version von „All too well“ den Höhepunkt der Show. Zudem gibt es übrigens bei jedem Auftritt zwei Surprise Songs, die Abend für Abend wechseln, und die von Swift solo gespielt werden. Im Film sind das „Our Song“ (doch noch ein Titel ihres Debuts) und „You're on Your Own, Kid“. Insgesamt ist das Konzert schon ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie viele starke Songs Swift in ihrer immer noch jungen Karriere geschrieben hat. „Lover“ bleibt für mich ihr schwächstes Album, insofern war es in Ordnung, dass sie das als erstes abhandelt. Als Intro ist es aber schon eine gute Wahl. Wie sie die weitere Reihenfolge der Setlist bestimmt hat, weiß ich nicht, aber der Wechsel zwischen Pop, Country und Alternative passt und der Film / das Konzert ist trotz seiner 170 Minuten sehr kurzweilig geworden. Viele Effekte der Show wird man im Stadion auch so nicht sehen können oder aus ganz anderer Perspektive. Aber auch das kennt man ja aus den bisherigen Videos von Mylène.
Ich war gestern im Kino und habe mal meine Eindrücke festgehalten:
Taylor Swift nennt ihre aktuelle Tour „The Eras“ - ein alternativer Titel hätte auch „The Chapters“ sein können. Sie spielt von jedem Album ihrer Karriere (nur das Debut hat sie heimlich unterschlagen) mehrere Titel, aber eben nicht vermischt, wie man das von anderen Künstlern kennt, sondern jedes Album bildet ein eigenes Kapitel mit anderer Show, anderer Choreographie, anderer Atmosphäre. Der Auftritt beginnt mit „Lover“ (2019); die damals geplante Tour war 2020 aufgrund der Pandemie ausgefallen … und endet fast drei Stunden später mit „Midnights“ - auch das eine unkonventionelle Entscheidung, wie ich finde, also das neueste Werk ganz ans Ende der Show zu stellen. Und die Konzerte, mitgeschnitten im August 2023 im gigantischen SoFi Footballstadion in Inglewood bei Los Angeles, waren im Original noch länger, denn aus der Setliste fehlen noch fünf Songs und ich vermute, dass die Übergänge und Kostümwechsel, wie bei Mylène Farmers „Nevermore“ Tour, etwas gedauert haben und hier geschnitten wurden. Apropos Mylène - es gab zwei Momente, bei denen ich an ihre Auftritte denken musste, „Marjorie“ und „My Tears ricochet“, Songs aus den Pandemiealben „Folklore“ und „Evermore“, die insgesamt ruhiger und dunkler inszeniert werden. Farmer hat bei „Nevermore“ ein optisches Konzept gewählt und dazu die passenden Songs ausgesucht - Swift ist den umgekehrten Weg gegangen. Die Songs und der Stil des jeweiligen Albums bestimmen die Inszenierung.
„My Tears ricochet“ bildet übrigens für mich neben „Champagne Problems“ und der zehnminütigen Version von „All too well“ den Höhepunkt der Show. Zudem gibt es übrigens bei jedem Auftritt zwei Surprise Songs, die Abend für Abend wechseln, und die von Swift solo gespielt werden. Im Film sind das „Our Song“ (doch noch ein Titel ihres Debuts) und „You're on Your Own, Kid“. Insgesamt ist das Konzert schon ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie viele starke Songs Swift in ihrer immer noch jungen Karriere geschrieben hat. „Lover“ bleibt für mich ihr schwächstes Album, insofern war es in Ordnung, dass sie das als erstes abhandelt. Als Intro ist es aber schon eine gute Wahl. Wie sie die weitere Reihenfolge der Setlist bestimmt hat, weiß ich nicht, aber der Wechsel zwischen Pop, Country und Alternative passt und der Film / das Konzert ist trotz seiner 170 Minuten sehr kurzweilig geworden. Viele Effekte der Show wird man im Stadion auch so nicht sehen können oder aus ganz anderer Perspektive. Aber auch das kennt man ja aus den bisherigen Videos von Mylène.