[Konzert] Paris - 30 Juni/ 01. Juli 2023

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[Konzert] Paris - 30 Juni/ 01. Juli 2023

von Erzengel » 25. Jul 2023, 16:41

Ich habe diesen recht interessanten Artikel aus dem amerikansichen Magazin Tablet heute noch bei Perlentaucher gefunden; er liefert noch eine Begründung für die Probleme der Integration in Frankreich:
Entgegen einiger anderslautender Behauptungen waren die jüngsten Unruhen in den Pariser Banlieues nicht antisemitisch geprägt, ist Marc Weitzmann, Buchautor und ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Les Inrockuptibles, überzeugt. Wenn jüdische Geschäfte geplündert wurden, dann, weil sie reich waren. Und reich bedeutet auch: assimiliert, akzeptiert. Und hier wirds kompliziert,so Weitzmann: "Neben dem Rassismus ist einer der am meisten unterschätzten Gründe dafür, dass die Franzosen keine aktive Politik zur Integration von Migranten aus ihren ehemaligen Kolonien entwickelten, die Tatsache, dass dies von den neuen nationalistischen algerischen und marokkanischen Regimen, deren Öl und Gas für die französische Wirtschaft lebenswichtig waren, als Casus Belli angesehen worden wäre. Noch 1993 konnte der marokkanische König Hassan II. im französischen Fernsehen erklären, dass 'die Marokkaner niemals Franzosen sein würden, sich nicht assimilieren wollten und Frankreich gut beraten wäre, es nicht zu versuchen.' Die algerische FLN war noch nationalistischer. Die Ehre stand auf dem Spiel. Die ehemaligen Kolonien legten Wert darauf, ihre Staatsangehörigen auf französischem Gebiet direkt zu kontrollieren, und der französische Staat stimmte dem zu. Infolgedessen kontrollierten die ehemaligen Kolonien auch die Moscheen und die Kultur der Migranten in Frankreich. Gefangen zwischen französischen Vorurteilen einerseits und der Kontrolle durch ihre Herkunftsländer andererseits, wurden die Migranten sowohl von ihren alten als auch von ihren neuen staatlichen Behörden aktiv daran gehindert, ihre eigene autonome Kultur in Frankreich zu entwickeln. Dieser Loyalitätskonflikt belastete oft die Migranten selbst, insbesondere die Väter, die im Falle Algeriens im Unabhängigkeitskrieg gegen die Franzosen gekämpft hatten. Das Versagen der zweiten Migrantengeneration und auch der französischen Regierung, die Identitätswidersprüche zu lösen, die durch diese gespaltene Realität während der französischen Bürgerrechtsbewegungen der 80er Jahre entstanden sind, führte zum Bau der Mauern um die Cités, zum Aufkommen islamistischer Propaganda, zu den Unruhen von 2005 und zum heutigen Krypto-Sezessionismus."
Tablet (USA), 24.07.2023

[Konzert] Paris - 30 Juni/ 01. Juli 2023

von Erzengel » 11. Jul 2023, 18:26

mylene04 hat geschrieben: 11. Jul 2023, 16:49 Hallo liebe Mylene-Fans,

meine Tickets habe ich bei Paris Eventticket geordert. Bislang Null Infos von dort und nur generierte automatisierte Mailantworten auf meine Fragen nach Erstattung, Gültigkeit für 2024 etc. Hat noch jemand mit denen "gedealt" und weiß mehr...?

Mylenement Harry
Das ist ja so ein sekundärer Ticketanbieter. Ich hatte tatsächlich vor anderthalb Jahren dort mal Tickets für Bruce Springsteen gekauft. Und drei Wochen später habe ich dann von denen eine Mail bekommen, dass sie doch kein Ticket mehr haben. Habe damals das Geld aber sofort zurückbekommen. ich vermute, es dauert etwas länger als beim offiziellen Shop.

[Konzert] Paris - 30 Juni/ 01. Juli 2023

von mylene04 » 11. Jul 2023, 16:49

Hallo liebe Mylene-Fans,

meine Tickets habe ich bei Paris Eventticket geordert. Bislang Null Infos von dort und nur generierte automatisierte Mailantworten auf meine Fragen nach Erstattung, Gültigkeit für 2024 etc. Hat noch jemand mit denen "gedealt" und weiß mehr...?

Mylenement Harry

[Konzert] Paris - 30 Juni/ 01. Juli 2023

von MartinC » 11. Jul 2023, 15:53

Erzengel hat geschrieben: 11. Jul 2023, 12:09 Noch was anderes ... eine Mail von Fimalac gab es noch nicht, oder? Die sind wohl auch hintendran, auch wenn man sicher davon ausgehen kann, dass die Sitze gleich bleiben und Freitag = Freitag bzw. Samstag = Samstag :lol:
Das "Umtopfen" der Termine per Datum (und daß die Tickets gültig bleiben) stand bereits in allen Meldungen auf der Ticket-Website.

Die Rücküberweisungen werden wohl auch erst effektiv vorgenommen, wenn am 18. Juni frisches Geld reinkommt - das Geld wurde ja vor zwei Jahren eingenommen, aber auch bis zur Tour ausgegeben... und aus den laufenden Merch-Einkünften werden sie nicht für die Rückerstattung in Vorlage gehen, wenn sie es vermeiden können.

Paris_2024_Stade_de_France.jpg

[Konzert] Paris - 30 Juni/ 01. Juli 2023

von Erzengel » 11. Jul 2023, 13:27

Ich denke, die haben mitgelesen und gedacht: stimmt, müssen wir ja auch noch machen :ideehab:

[Konzert] Paris - 30 Juni/ 01. Juli 2023

von imagine » 11. Jul 2023, 13:04

Die Mail kam gerade...

Hinzugefügt nach 2 Minuten 21 Sekunden:
Sogar in Englisch :kicher:

https://trailer.web-view.net/Show/0X371 ... 6C759D.htm

Hinzugefügt nach 21 Minuten 49 Sekunden:
Zusammenfassung:

Wer eine Rückerstattung der Tickets möchte, wird gebeten eine E-Mail mit dem Betreff „REPORT – MYLENE FARMER – PARIS“ an remboursementmylene@fimalac-entertainment.com zu senden. Die Nachricht muss folgende Informationen enthalten:
  • Vor- und Nachname bei der Buchung
  • E-Mail-Adresse bei der Buchung
  • Order-Number
  • Datum der Show(s)
  • Anzahl der Tickets
  • eine Kopie der Tickets
Hat man die Tickets über die offizielle Webseite gekauft, erhält man im Anschluss eine E-Mail von remboursement-fe@extent-apps.com mit dem Betreff „Remboursement MYLENE FARMER / MYLENE FARMER Refund“. Diese enthält einen Link, über den der weitere Prozess abläuft. Der Link ist 15 Tage gültig.
Dateianhänge
Bildschirmfoto am 2023-07-11 um 12.45.19-fullpage.png

[Konzert] Paris - 30 Juni/ 01. Juli 2023

von Erzengel » 11. Jul 2023, 12:09

Noch was anderes ... eine Mail von Fimalac gab es noch nicht, oder? Die sind wohl auch hintendran, auch wenn man sicher davon ausgehen kann, dass die Sitze gleich bleiben und Freitag = Freitag bzw. Samstag = Samstag :lol:

[Konzert] Paris - 30 Juni/ 01. Juli 2023

von MartinC » 11. Jul 2023, 11:50

Erzengel hat geschrieben: 11. Jul 2023, 11:07 Es gab dort in dem ganzen Stadtteil ausschließlich dunkelhäutige Menschen zu sehen
Was ich auch noch anmerken wollte - ich habe in einem schwarzen Viertel noch nie so friedfertige, sanfte, freundliche und höfliche Menschen gesehen. Selbst bei den obligatorischen kleinen abendlichen Zusammenrottungen der "Dorfjugend" zum privaten Plausch gab es keinerlei Macho-Getöse und aggressive Körpersprache. Die Häuser in unserem Viertel sahen mittelständisch aus, auf ein paar Fensterbänken gab es Blumenkästen, und auf unseren häufigen und langen Fußwegen lagen eine Grundschule und ein Kindergarten mit fröhlich spielenden und offensichtlich gut behüteten Kindern. Diese Menschen, denen in den Medien unterstellt wurde, das aufrührerische Potential zu sein, waren in dem selektiven und singulären Vandalismus Opfer - nicht Täter.

[Konzert] Paris - 30 Juni/ 01. Juli 2023

von Erzengel » 11. Jul 2023, 11:07

Kann Martins Schilderung so bestätigen. Hatte ja schon geschrieben weiter oben, dass ich von der "falschen Seite" und eine Haltestelle zu früh ausgestiegen war auf dem Weg zum Hotel. Es gab dort in dem ganzen Stadtteil ausschließlich dunkelhäutige Menschen zu sehen (gefühlt eher aus Benin oder Elfenbeinküste als Nordafrika), es gab zwei große schwarze Flecken auf der Strasse mit ein paar traurigen Metallresten (die Autos waren wohl schon entfernt), aber ich habe mich nicht unsicher gefühlt.

Die drei TV Teams vor dem Nike Laden kann ich bestätigen :D ... sonst war in der Innenstadt ja nichts zu sehen, auch nicht samtags Nachmittag im Jardin du Luxembourg oder am Louvre, wo ich noch war.

Egal, aber mich ärgert es jetzt mehr als unmittelbar nach der Absage. Einderseits schön, dass man sich noch auf Auftritte im kommenden Jahr freuen kann (ich bin auch zu den Olypischen Spieln im SdF), aber irgendwie hätte ich das Kapitel auch gerne abgeschlossen.

[Konzert] Paris - 30 Juni/ 01. Juli 2023

von MartinC » 11. Jul 2023, 09:38

Ich habe lange darüber nachgedacht, wann/ob ich über unsere eigenen "Impressionen" erzählen sollte, da ich auch nicht weiß, wie man dabei die Contenance bewahren sollte. Aber ein paar Beobachtungen sollte ich wohl doch in die Runde werfen.

Im Stadtteil unseres Hotels (L'île-Saint-Denis) nordwestlich vom Stadion gab es in der Nacht Mittwoch auf Donnerstag einen Brandanschlag auf das kleine Rathaus. Insofern gab es tatsächlich "Unruhen" in zeitlicher Nähe zum ursprünglichen Anlaß. Die Frage ist, was danach passierte und was nicht.

Als wir Donnerstag Mittag ankamen, erfuhren wir, daß offenbar der komplette Nahverkehr per Dekret verboten wurde. Es fuhren (rund um die Uhr, also auch tagsüber) keine Busse mehr, und die Tram, die quasi südlich vom Stadtteil einmal quer durchfuhr, fuhr nur sporadisch und wurde dann den meisten Teil jedes Tages am Bahnhof angehalten. Und sofern ich die eine Busfahrerin richtig verstanden habe, waren auch alle Taxis verboten. Das bedeutete dann, daß wir unsere Koffer mehrere Kilometer schleppen durften, um zum Hotel zu kommen, denn alle Buslinien stoppten an der Stadtteilgrenze.

Und jetzt die Frage "warum"? Wir haben in den Tagen im gesamten Viertel genau zwei (in Ziffern: 2) Zerstörungen gesehen. Nähe Bahnhof war ein Handy-Laden mit einer zerdepperten Scheibe, der wohl ausgeraubt wurde. Drum herum roundabout 100 andere kleine Läden, die waren offen und hatten keinen Kratzer. Und dann schon etwas spooky: Auf einer ca. 1 km langen Allee (bürgerliche Wohngegend) mit Bäumen, auf denen lückenlos hunderte Autos parkten, war *ein* Auto komplett niedergebrannt. Wie das geschehen war, ist nicht nachvollziehbar - ich meine, wie genau "randaliert" ein anarchistischer Mob in einer solchen Straße und brennt mittendrin *ein* Auto nieder, ohne irgendwas sonst zu beschädigen?

So oder so, wir sind drei Tage lang ausführlich durch das ganze Viertel gelaufen, Nahverkehr gab es ja keinen mehr, und diese beiden Schäden waren die einzigen, die wir zu Gesicht bekamen. Und dafür wurde das öffentliche Leben rund um die Uhr stillgelegt.

Im Hotel war der TV-Empfang sehr überschaubar - auf den meisten Sendern Klötzchen und "No Signal". Was lief, war ein lokaler Privatsender aus Paris, und dort lief (und das ist jetzt keine Polemik von mir, sondern 1:1 Fakt) 72 Stunden lang rund um die Uhr eine 120-Sekunden-Schleife mit 4-5 brennenden Autos und einer Ladenplünderung, zusammenkompiliert aus ganz Frankreich. Das lief Full Screen, mit einem kleinen Fenster links unten, in dem der Moderator alle möglichen Leute interviewte. Es war egal, wann man den Sender anmachte, morgens, mittags, abends, die ganze Nacht durch, dieselben brennenden Autos und Weltuntergang, keinerlei anderes Programm.

Ich sag mal so: Es gibt Leute, die aggro sind und gerne Sachen kaputt machen. Wenn man denen rund um die Uhr erzählt, daß grade ganz Frankreich brennt, was machen die dann? In Marseille und Lille hat es funktioniert, ab Freitag/Samstag gab es dort dann ja auch "richtige" Straßenkämpfe.

Noch ein Beispiel? Dieser Moderator in seinem Fensterchen erzählt auch ein paarmal, daß "Les Halles verwüstet wurde". Das klingt natürlich ganz schlimm. Nun, Freitag waren wir dort... ich wollte in den FNAC und hoffte, daß er noch steht... Er stand. Und alle anderen auch. Was kaputt war: Dem Nike-Laden außen am Eck hatten sie die Fensterscheibe eingeschmissen und Turnschuhe geklaut. Und das war, deutlich sichtbar, alles! Es gibt 168 Shops im Les Halles Hauptgebäude, 167 davon wurde kein Haar gekrümmt, und dem Nike-Laden wurden Schuhe geklaut. Bevor ich jetzt einen Shitstorm bekomme... Nein, ich finde das nicht gut! Das waren A***löcher und Diebe. Aber sie haben *einen* Laden ausgeraubt. Und das Viertel drumherum? Wie aus dem Ei gepellt - alle Läden offen, Touristen ohne Ende, Idylle pur.

Und als wir Freitag dort waren, sahen wir vor der kaputten Scheibe dicht zusammengedrängt drei (!) TV-Teams stehen, die simultan ihre Korrespondenten gefilmt haben, die der Welt erzählten, wie letzte Nacht die Pariser Innenstadt verwüstet wurde.

Gab es Zerstörungen und Vandalismus in Paris? Ja. Gab es einen Massenaufstand? Nein. Gab es eine Revolution? Nein. Gab es IRGENDWAS, das über den normalen täglichen Wahnsinn in London oder Berlin (an einem beliebigen Tag) oder in Paris (in allen anderen 51 Wochen des Jahres) hinausgegangen wäre? Nein. Gab es für Notstands-Dekrete freidrehender Politiker IRGENDEINE Rechtfertigung? Nein.

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