Bei mir rieselt grade mal wieder ein wenig der Kalk, denn ich dachte eigentlich, daß ich die 2017er Termine hier schon gepostet hatte...
Aber mit Thomas stand ich wenigstens frühzeitig in Kontakt, das freut mich, daß Du jetzt sogar zu beiden Konzerten kommst bzw. bleibst.
Also - "eigentlich" waren für Deutschland in diesem Jahr gar keine Termine angedacht, aber da sie eine UK Tour spielen und danach noch Italien, gab es zunächst auf dem Rückweg die beiden "Transfer" Termine in Walsrode, und nach einigem Hin & Her nun auch das Wochenende danach zwei weitere Konzerte in Castrop-Rauxel und Offenbach (da wir auch die beiden Theater sehr mögen).
Das Besondere an Walsrode ist (wie Thomas schon erwähnte), daß sie beide Versionen des "Selling England" Konzerts hintereinander spielen, das hatten TMB in den 90ern ein paarmal zuhause in Kanada und auch den USA gemacht, aber in Europa war es immer entweder eine "weiße" oder eine "schwarze" Tour.
(Was das genau bedeutet, steht in dem Thread weiter vorne ausführlich, aber wer neu reingerutscht ist und nicht alles durchackern will, die Kurzfassung: Genesis spielten vom September 1973 bis Februar 1974 die Tour in drei Etappen (Europa, USA/Kanada und nochmal Europa) mit einem Bühnenbild, das wir heute "weiß" nennen. Aber im vierten und letzten Teil von März bis Mai 1974 wieder in USA/Kanada änderten sie das Bühnenbild und die Dia-Projektionen radikal, wodurch die Konzerte eine völlig andere visuelle Wirkung bekamen - das nennen wir heute die "schwarze" Selling.)
Beide direkt hintereinander sehen zu können ist somit ein nicht uninteressanter Bonus... das wird allerdings nur in Walsrode möglich sein, die beiden Konzerte am folgenden Wochenende sind "weiß":
17.11. Walsrode, Stadthalle ("White Selling")
18.11. Walsrode, Stadthalle ("Black Selling")
24.11. Castrop-Rauxel, Stadthalle ("White Selling")
25.11. Offenbach, Capitol ("White Selling")
Was TMB betrifft, gibt es quasi noch ein weiteres "Extra". Genesis betrachten ihre Studio-Arrangements auf den LPs als "definitiv", konnten diese damals aber (technisch, logistisch und auch musikalisch) nicht zu 100% auf die Bühne bringen, folglich machten sie Abstriche, teils grundsätzlich, teils spontan. Um nur ein Beispiel zu nennen - für das "Firth of Fifth" Intro gab es vor dem Frühjahr 1974 gar kein E-Piano auf dem Markt, das man auf der Bühne spielen konnte, Tony Banks spielte es dann ab der "Black Show" in Übersee mit einem sehr sonderbar klingenden Teil (und mit unterschiedlichem Erfolg...)
TMB beschlossen (nach Gesprächen mit Genesis) frühzeitig, immer die bestmöglichen "idealen" Shows zu spielen, sprich die kompletten Studio-Arrangements, denen sich Genesis immer nur angenähert haben.
Aber, seit letztem Jahr spielen sie speziell auf den "Black Shows" radikal die originalen Live-Arrangements der letzten Tourkonzerte in Montreal und New York von 1974. Damit bekommt man in Walsrode an den zwei Abenden also nicht nur die visuelle Transformation der kunterbunten "weißen" Bühne zu der dunklen (die "Lamb" Optik vorwegnehmende) "schwarzen" zu sehen, sondern auch die opulenten konzertanten Studio-Arrangements gegenüber den rohen, aggressiveren Live-Arrangements.