Back to the Roots

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Back to the Roots

von THomasHH » 4. Dez 2022, 18:30

Erzengel hat geschrieben: 4. Dez 2022, 13:21 Und wenn man noch mal zurück schaut auf die Plattenverkäufe und die Einnahmen, dann sind die drei erfolgreichsten Alben von Mylène Farmer alle in Zusammenarbeit mit Boutonnat entstanden. "L'autre...", "Anamorphosée" und "Innamoramento" wurden alle mehr als eine Million mal verkauft.
das sind auch meine Lieblinge :wub:
Erzengel hat geschrieben: 4. Dez 2022, 13:21 Geld macht man mit Liveauftritten und da zeigt sich Mylène unverändert kompromisslos. Sie könnte mehr Konzerte geben, sie könnte seit 20 Jahren ein weitgehend unverändertes Greatest Hits Programm runterspulen mit ein oder zwei neuen Alibi Titeln, wie das andere auch machen. Das tut sie nicht. Neue oder nicht vorher gespielte Songs füllen immer noch mehr als ein Drittel der Setliste aus.
Und die Lieder, die sie immer spielt, klingen nie so, wie zuvor. Das ist auch eine künstlerische Qualität.



Noch mal mein Einlass bzgl. der Entwicklung eines Künstlers.
Die Beatles haben mit Songs wie I Want To Hold Your Hand Erfolg gehabt, mit dem sie nach Europa auch die USA eroberten. Das war gut und schön, aber wenn sie nach Claus’ Logik so weitergemacht hätten (ergo, sich „treu“ geblieben wären), hätte es nie Klassiker wie All You Need Is Love, Let It Be oder Hey Jude gegeben oder Alben wie Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band.
Das alles kann man auch auf andere Bands/Künstler übertragen. Wenn ich allein an Bob Dylan denke … :eek:

Back to the Roots

von imagine » 4. Dez 2022, 17:08

Persönliche fand und finde ich die Diskussion recht ermüdend.

Mylène und Laurent haben sich gegenseitig zum Erfolg verholfen, da sicherlich nur die kreative Kombination der beiden über all die Jahre zu den entstandenen Werken und dem damit verbundenen Erfolg geführt haben. Anfangs war der Anteil von Laurent sicherlich wesentlich höher als Komponist und Texter der meisten Songs. Mit der Veröffentlichung "Ainsi soit-je" liegt der Anteil jedoch - meiner Meinung nach - gleichauf.

Die Aussage, dass Mylène Ihren Erfolg vor allem Laurent zu verdanken hat, muss man daher, glaube ich, relativieren: klar ist sein Anteil an Mylènes größten Erfolgen (im Studio, vor der Kamera und auf der Bühne) nicht unerheblich. Allerdings ist er gleichzeitig mit Giorgino auch für den größten Misserfolg in Mylènes und seiner eigenen Karriere verantwortlich.

@Claus: Ich weiß, du sieht den Film in einem ganz besonderen Licht. Mir geht es allerdings wie Erzengel: Ich habe mir mit dem Film mehrfach angeschaut, aber wirklich packen konnte er mich nie. Die DVD habe ich bspw. daher bis heute nicht und sehe dafür auch keinen Grund.

Ich hatte es in der Vergangenheit hier im Forum oder im Chat schon geschrieben und bei der Meinung bleibe ich auch heute nach zehn (?) Jahren und inzwischen über 16 Jahren als MF-Fan: Die Songs aus dem Zeitraum zwischen 1988 und 1999 sind quasi durchweg genial und viele davon zeitlose (MF-)-Popmusik-Klassiker (und auch damals mal mehr, mal weniger kommerziell ;) - "Pourvu qu'elles soient douces" ist trotz genialer Komposition grundsätzlich auch erstmal Synthy-Pop). Ob mich davon 2006 etwas gepackt hätte oder ich in die farmersche Welt eingestiegen werde, ohne den Namen zuvor durch Alizée schon gekannt zu haben (bzw. damit von der Symbiose von Mylène und Laurent quasi schon vorbelastet gewesen zu sein :kicher: ) - vermutlich nicht oder mit viel schwerem Anlauf. Für die Zielgruppe, auf die Alizée zugeschnitten war, hat die Musik aber halt perfekt gepasst.

Letztendlich ist es nun einmal, dass sich Künstler über die Zeit verändern und damit auch das, was sie uns liefern. Das kann gut gehen* (wie bei Mylène inkl. der LB-Alben AQLO, PDS und MM sowie der sonstigen Alben zwischen 2005 und 2022, Kylie im Jahr 2018 mit Golden) oder auch nicht (wie bei Shakira v. a. seit 2017).

Die ursprüngliche Mylène werden wir heute nicht mehr bekommen und ganz genau genommen gibt sie es schon seit der Veröffentlichung von L'autre nicht mehr. Dennoch würde wohl keiner auf die Idee kommen, das Album als Verrat an ihrem eigenen künstlerischen Schaffen zu sehen.

Und das ist auch gut so - andernfalls wäre Mylène als Künstlerin stehen geblieben und das funktioniert nicht.

Man kann die Veränderung gut finden oder nicht, man kann die neuen Songs/ Alben mögen oder nicht - das ist letztendlich subjektiv. Aber man hat sie letztendlich akzeptieren bzw. respektieren, genau wie bei jedem anderen Menschen auch.

... dans l’rétro ma vie qui s’anamorphose

Just my 2 ct 🤪...

* meiner Meinung nach!

Back to the Roots

von Erzengel » 4. Dez 2022, 13:21

giorgino hat geschrieben: 3. Dez 2022, 02:12
(…) Was den Umbruch in Richtung Mainstream anbelangt, mag das vielleicht auch der Zeit geschuldet gewesen sein. Alles völlig legitim und nachvollziehbar. Nichts des do do trotz war das für mich ein Bruch und ein gewisser "Verrat" an ihrer bisheriger Überzeugung in Ihrem Tun. Das Produzieren von Alizee und weiteren Künstlerinnen hatte absolut nichts mehr mit dem zu tun, wofür Mylene Farmer bisher stand. Das alles war nur noch seichter Synth-Pop der absolut nichts mehr mit dem bisherigen Schaffen zu tun hatte. Ich behaupte nach wie vor, es ging darum Geld über einfachen Mainstream zu machen. Genau das erklärt für mich persönlich auch, weshalb sich Mylene immer mehr von Laurent löste. Die Zeit war einfach eine andere und Mylene passte sich entgegen ihrer früheren Überzeugung dem Markt an.

Mir ist sehr wohl bewusst, dass ich die heutige Fan-Generation nicht mehr mit meiner Auffassung überzeugen kann. (…)
@Giorgino

Ich möchte jetzt doch noch mal etwas ausführlicher antworten als gestern. Es geht meiner Meinung und Argumentation nach nämlich nicht so sehr darum, ob man zur „heutigen“ Fangeneration gehört oder wann man Mylène Farmer kennen gelernt hat. Ich finde ein paar Dinge einfach widersprüchlich, die du schreibst.

Ich finde vor allem, dass du die Rolle von Boutonnat dort selektiv hervorhebt, wo es dir passt und an anderen Stellen ihn eher weiter in den Hintergrund stellst. Wie jetzt schon von anderen geschrieben: er hat wohl seit vielen Jahren einen
writers block und das geht ja auch einer ganzen Reihe anderer Songwriter so. Es gibt nicht viele, die ihr ganzes Leben lang immer gleich gute Songs geschrieben haben. Manche haben trotzdem Alben veröffentlicht, andere, sofern sie, anders als Boutonnat, selbst auf der Bühne stehen, haben teilweise Platten mit Coverversionen aufgenommen, um ein Tief zu überwinden.

Ich kann deswegen deiner Argumentation nicht folgen, wenn du z.B. als Beleg für Kommerzialisierung und „Verrat“ (ein bisschen sehr melodramatisch, findest du nicht) Mylène Farmers Zusammenarbeit mit Alizée aufführst, obwohl genau das doch ein Gemeinschaftsprojekt von Farmer und Boutonnat war. Und, ja, es ist tatsächlich wohl der größte kommerzielle Erfolg der beiden geworden. Angeblich wurden bis zu 4 Millionen Alben europaweit verkauft, aber vorhersagen lässt sich so ein Erfolg doch nie. Und wenn man noch mal zurück schaut auf die Plattenverkäufe und die Einnahmen, dann sind die drei erfolgreichsten Alben von Mylène Farmer alle in Zusammenarbeit mit Boutonnat entstanden. "L'autre...", "Anamorphosée" und "Innamoramento" wurden alle mehr als eine Million mal verkauft. Keines der späteren Werke hat solche Zahlen auch nur annähernd erreicht. Und – ich kann auch mit deiner Definition von Mainstream nicht wirklich etwas anfangen. Für mich klingt ein Album wie „Monkey me“ im Schnitt deutlich kommerzieller als „Bleu noir“ oder auch „Désobéissance". Zudem wäre es doch in finanzieller Hinsicht auch viel einfacher gewesen, wenn es wirklich nur ums Geld geht, wie du argumentierst, mit Boutonnat weiter zu machen. Abgesehen übrigens davon, dass man mit Alben so oder so heute praktisch kein Geld mehr verdient.

Geld macht man mit Liveauftritten und da zeigt sich Mylène unverändert kompromisslos. Sie könnte mehr Konzerte geben, sie könnte seit 20 Jahren ein weitgehend unverändertes Greatest Hits Programm runterspulen mit ein oder zwei neuen Alibi Titeln, wie das andere auch machen. Das tut sie nicht. Neue oder nicht vorher gespielte Songs füllen immer noch mehr als ein Drittel der Setliste aus.

Was die Wahrnehmung Farmers in Deutschland betrifft, die du ansprichst - die ist ja trotzdem fast nicht existent, genau wie die von Patrick Bruel oder Michel Sardou, die auch problemos die La Défense Arena ausverkaufen. Selbst frühere Weltstars wie Dalida und Aznavour waren in Deutschland höchstens ein Randphänomen.

Bleibt noch eine Bemerkung zu „En Concert“ … der ist natürlich auch geschickt choreographiert, auch im Hinblick auf die Ausschnitte aus dem Publikum, wie alle folgenden Livevideos von Farmer.

Back to the Roots

von THomasHH » 3. Dez 2022, 20:22

Ambivalent ist auch ein passender Begriff, der hier eingesetzt werden kann.
Denn alle hier geäußerten Meinungen sind nicht nur valide, sondern ergeben erst ein (annäherndes) Gesamtbild.
Es gibt halt keine Schwarz-weiß-Betrachtung bei der hier diskutierten Frage, wer wem was und wie viel zu verdanken hat.

Back to the Roots

von MartinC » 3. Dez 2022, 14:41

Ich sehe die Sache wiederum differentizierter (ist Deutsch nicht eine grandios verbiegbare Sprache...) :kicher:

Ich finde das Thema sehr interessant, habe aber grade so gut wie keine Zeit, da auf Tour... aber ein paar Widerhaken würde ich gerne in den Ring werfen.

Die Frage, ob Farmer ihre Karriere Boutonnat verdankt, ist genauso legitim wie die Frage, ob Boutonnat *seine* Karriere Farmer verdankt... ich meine, ohne ihren Erfolg (und die Unmengen an gemeinsamen Gewinn), wo wäre er denn...? "Giorgino" hätte er mit Sicherheit nicht gedreht. Wenn jetzt Lio doch "Maman A Tort" gesungen hätte... hätte sie einen Mörder-Hit bekommen. Und bis zu "Libertine" wäre das Paralleluniversum auch vielleicht noch weitergegangen. Aber hätte Lio "L'Autre" aufgenommen? Bzw. *geschrieben* und aufgenommen? Oder gar "Innamoramento"? (Das ist eine retorische Frage... bitte nicht antworten... ich mag das Huhn) ;)

Die von Dir angesprochenen Alben mit Alizée - "Gourmandises" ist textlich eines der komplexesten Alben von Farmer, und es ist de-facto ein Konzeptalbum. Daß es wie ein perfektes Pop-Album klingt... das war die Idee dahinter. Will man ein Album bashen, dann eher "Mes Courants Electriques", das man ja auch eher aus der Not heraus produziert hat, weil man (nach dem Erfolg von "Gourmandises") mußte.

Daß Boutonnat Writers-Block hat, räumt er selbst ein, und selbst wenn nicht, ist es ab "Point de Suture" leider mehr als ersichtlich... Ja, ich weiß, viele Leute lieben dieses Album, aber es klingt nun mal nach Kraut & Rüben, und der Verdacht, daß Boutonnat hier zumindest teilweise altes Material aus Schubladen gezaubert hat, drängt sich schon - irgendwie - auf. Ein paar Songs waren richtig Klasse, ein paar klingen, als wären sie von einem dritten Alizée-Album übriggeblieben, und ein paar Songs klingen wie Alibi-Füller.

Mit "Monkey Me" hat er sich nochmal aufgebäumt, und seine Kompositionen sind da auch wirklich ordentlich, aber... eben ordentlich. Und nicht zeitlos brillant.

Und damit stellt sich die Frage, was denn die Alternative zu "anderen Komponisten" gewesen wäre, und die Antwort lautet: Die Karriere zu beenden.

Und das hätte uns alle um "Timeless" und um "La Défense" gebracht, und das wäre keine gute Idee gewesen...

Back to the Roots

von Erzengel » 3. Dez 2022, 14:14

@giorgino

Ich akzeptiere deine Meinung natürlich, würde sie aber gerne als „different“, nicht automatisch als „differenzierter“ als die der anderen bezeichnen :hug:

Dass wir beide zum Beispiel in manchen Dingen auseinander liegen, lässt sich schon daran erkennen, dass ich mit dem Film, nach dem Du Dich benannt hast, sehr wenig anfangen kann ;)

Im übrigen beobachte ich das Phänomen auch an mir selbst… Es spielt häufig eine ganz große Rolle, wann man bei einem Künstler zeitlich eingestiegen ist. Ich habe auch eine Reihe Favoriten, deren Entwicklung ich nicht nachvollziehen konnte oder nachvollziehen wollte.

Back to the Roots

von THomasHH » 3. Dez 2022, 11:57

Ich mag zwar in Teilen auch die letzten Alben, aber meine liebste Phase von Mylène ist ohne Frage von Ainsi… bis Avant…
Also, von mir bekommst du weitestgehend Zustimmung.

Back to the Roots

von giorgino » 3. Dez 2022, 02:12

Hallo,

ich sehe das tatsächlich etwas differenzierter bzw. aus einem anderen Blickwinkel. Wer sich mit den Anfängen von Mylene's Karriere intensiv auseinandergesetzt hat wird erkennen, dass es tatsächlich Laurent B. war, der Mylene zu ihrem Erfolg verhalf und ihr Talent förderte. Er erkannte ihr Potential, schrieb überwiegend die Texte, komponierte die Musik und produzierte diese einzigartigen und großartigen Musikclips, die eher an einen Kurzfilm als an ein Musikvideo erinnerten. Selbstverständlich stand hierbei Mylene im Vordergrund und nur sie war es, die das alles so einzigartig umsetzte. Dennoch hätte sie ihr Talent ohne Laurent niemals in dieser Form entwickeln und präsentieren können. Sie hatte ganz klare Vorstellungen von dem was sie wollte und fand mit Laurent genau den richtigen Partner, der ihr verhalf das alles umzusetzen. Von daher bin ich der festen Überzeugung, dass wir Mylene Farmer ohne Laurent Boutonnat in Deutschland niemals wahrgenommen hätten. Auch ihre Versuche in der Schauspielerei Fuss zu fassen, ist ihr erst durch Laurent's fanatischem Werk von Giorgino gelungen. Die beiden haben sich einfach zu 100% ergänzt.

Was den Umbruch in Richtung Mainstream anbelangt, mag das vielleicht auch der Zeit geschuldet gewesen sein. Alles völlig legitim und nachvollziehbar. Nichts des do do trotz war das für mich ein Bruch und ein gewisser "Verrat" an ihrer bisheriger Überzeugung in Ihrem Tun. Das Produzieren von Alizee und weiteren Künstlerinnen hatte absolut nichts mehr mit dem zu tun, wofür Mylene Farmer bisher stand. Das alles war nur noch seichter Synth-Pop der absolut nichts mehr mit dem bisherigen Schaffen zu tun hatte. Ich behaupte nach wie vor, es ging darum Geld über einfachen Mainstream zu machen. Genau das erklärt für mich persönlich auch, weshalb sich Mylene immer mehr von Laurent löste. Die Zeit war einfach eine andere und Mylene passte sich entgegen ihrer früheren Überzeugung dem Markt an.

Mir ist sehr wohl bewusst, dass ich die heutige Fan-Generation nicht mehr mit meiner Auffassung überzeugen kann. Darum geht es auch auch absolut nicht. Dennoch möchte ich aus voller Überzeugung sagen, dass ihre Projekte in den vergangenen Jahren absolut nichts mehr mit ihren Anfängen und ihrer damaligen Überzeugung zu tun haben und Mylene's Prioritäten mittlerweile komplett anders gelagert sind.

Was Mylene und ihre Fans ursprünglich verbunden hat zeigt das Konzert En Concert einzigartig auf. Schaut nur in die Gesichter ihrer Fans, diese Emotionen waren für mich niemals wieder so intensiv zu spüren wie zu dieser Zeit und ich habe wirklich unzählige Konzerte und Tourneen von Mylene besucht.

Doch letztendlich ist das auch alles völlig egal. Natürlich soll jeder Mylene's Schaffen entsprechend seiner persönlichen Vorstellung werten. Und ja, mir ist völlig bewusst, dass ich mit meiner persönlichen Auffassung zu ihrer Entwicklung heute kaum noch jemanden im Boot habe. Letztendlich möchte ich meinem Post auch nur kundtun wie ich Mylenes Entwicklung sehe, was jedoch keinesfalls bedeuten soll, dass ich grundsätzlich alles schlecht finde. Que je devienne... läuft beispielsweise seit Stunden in einer Dauerschleife. Ein so großartiger Song!

Back to the Roots

von Erzengel » 29. Nov 2022, 13:20

Boutonnat hat Farmer zu Beginn natürlich geholfen, aber ich finde die Aussage, dass sie ihm allein ihre Karriere verdankt zumindest fragwürdig. Ich bin mir sehr sicher, dass Mylène schon relativ früh, ihre eigenen Ideen und Konzepte mit eingebracht hat. Ist Spekulation, da ja wenig bis nichts nach außen dringt, aber ich glaube trotzdem, dass es spätestens seit Anfang der 90er eine Kooperation auf Augenhöhe war.

Ich kann auch wenig mit der Theorie anfangen, dass die späteren Alben nur auf „Geld scheffeln“ angelegt waren. Im Gegenteil: hätte sie das gewollt, hätte sie weiter Platten mit Laurent B. aufnehmen können und ihren Stil nicht verändert. Genau das hat sie eben nicht getan. Dazu kommt ja auch, dass man schon lange mit Platten nicht mehr viel Geld verdienen kann, sondern nur noch mit Tourneen.

Und was die „letzte Tour“ betrifft … da zitiere ich ein Interview mit Thierry Suc: „Je n'en sais rien. Et je pense que Mylène ne le sait pas non plus. Dans sa tête, chaque tournée était la dernière. Elle n'a jamais envie de se projeter. Elle aime être dans le moment présent.“ [Ich weiß es nicht. Und ich glaube, Mylène weiß es auch nicht. In ihrem Kopf war jede Tournee die letzte. Sie hat nie Lust vorauszudenken. Sie liebt es, im Moment zu sein“]

Back to the Roots

von Lofote » 29. Nov 2022, 11:35

giorgino hat geschrieben: 29. Nov 2022, 01:25 Nichts do trotz werde ich nie verstehen, weshalb Mylene Farmer sich erneut auf andere Produzenten und Komponisten als auf Laurent Boutonat fixiert hat. Sie hat ihren Erfolg ausschließlich Laurent B. zu verdanken. Ohne ihn wäre sie vermutlich niemals das geworden, was sie heute ist. Von daher sehr schade!!
Ich bin selbst ein großer Fan von Laurent und seine Arbeit mit Mylene inkl. den anderen Projekten Alizee, Lisa und Julia haben alle eine ganz besondere Note, einen ganz besonderen Sound.

Aber Laurent hat auch schon häufig gesagt, dass er in einer Komponierblockade fühlt. Um so mehr hab ich mich gefreut, dass die beiden mit JULIA wieder was direkt zusammen machen.
Ich denk, wir müssen das einfach so akzeptieren, wie es ist.

Eine Sache muss ich aber widersprechen: "Sie hat ihren Erfolg ausschließklich Laurent zu verdanken". Er war unfassbar wichtig, aber sicherlich hängen da noch einige andere mit dran. Zum anderen hat er seine größten Erfolge sicher auch Mylene zu verdanken, denn gerade das Teamwork sowohl in der Zusammenkunft von Komposition & Lyrics, als auch ihre Zusammenarbeit an visuellen Medien (Videos, Tourdesign) wäre mit einer anderen Künstlerin vermutlich nie so erfolgreich geworden. Es ist nie (oder selten) einseitig :)...

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