Timeless 2013 - Le film im Kino

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Re: Timeless 2013 - Le film im Kino

von imagine » 1. Apr 2014, 21:44

Ich hatte mir seltsamerweise diesmal fast keine Videos im Nachhinein nochmal angeschaut, weil irgendwie keine Zusammenstellungen so richtig meinem Geschmack entsprochen hat :kicher:
cross hat geschrieben:Kann man hier irgendwo Beiträge liken oder ein Plus geben? Ich hätte nämlich ein paar zu vergeben.
Gibt's noch nicht, aber so einen Mod einzubauen hatte ich schon mal auf dem Plan. Muss ich wohl doch mal angehen :D

Re: Timeless 2013 - Le film im Kino

von OneHitWonder » 1. Apr 2014, 19:41

MartinC hat geschrieben:Nachtrag "Stade de France"... die Zeile "nicht daß der Film an sich schlecht wäre" meinte ich exakt so, nicht daß da ein falscher Eindruck entsteht.
Passt schon. Wollte nichts unterstellen, nur ergänzen. :)
MartinC hat geschrieben:Ich beziehe mich die ganze Zeit allein auf den Aspekt, ob ein Film "das Gefühl" wiedergibt, das man als Besucher des Konzerts hatte
Daher fand ich was du schreibst faszinierend. Denn ich war jetzt, da ich einmal Live und Film kenne und das 100% passt dabei, diese Gleichung automatisch auch für alle Früheren anzunehmen.

farmerprojekt hat geschrieben:Folgendermaßen kam der Film rüber .. WOW - Mylène - WOW - Mylène - WOW - Mylène …. :) :) :)
cross hat geschrieben:Mylène -> wow, geflasht ->ausflippen -> genießen
Genau so gings mir auch als wir wieder vor dem Kino standen. War bei den Konzerten nicht anders. Erst Tage später sind die Eindrücke im Detail abrufbar. Ist dann immer ungeschickt wenn zwischendrin jemand erwartungsvoll fragt: "Und, wie wars" - "Toll!" - "Erzähl mal Details!" - "Wie, Details? - Super halt!" :oops:


Anderes Thema: Wie oft hattet Ihr eigentlich Timeless vor dem Kino schon auf Video gesehen? Ich habe mir im Lauf der Zeit 4 verschiedene Playlisten aus ca. 25gb runtergeladenen YouTube Videos zusammengestellt und so gabs immer mal wieder einen Timeless-Gedenk-Abend vor der Glotze. Und die mit den schönen Totalen und dem schon öfter angesprochenen Blick aufs Ganze werden auch nach Erscheinen der DVD sicher nicht gelöscht.

Die Fan Schnitte waren nicht so meins. Da war die Bildqualität in der Regel durch x-faches Bearbeiten, Entwackelungsversuche und neu encodieren so schlecht, dass es auf dem Fernseher einfach kein Genuss mehr war, das anzuschauen. Aber Hut ab vor den Leuten die diese Schnittprojekte gemacht haben. Das waren mehr als nur ein paar Stunden Aufwand.

Re: Timeless 2013 - Le film im Kino

von cross » 1. Apr 2014, 18:37

Kann man hier irgendwo Beiträge liken oder ein Plus geben? Ich hätte nämlich ein paar zu vergeben.
Es ist immer wieder erstaunlich auf was ihr so alle achtet und worüber ihr euch Gedanken macht.
Bei mir ist es eher so wie bei Katrin: -> Mylène -> wow, geflasht ->ausflippen -> genießen.
Erst wenn ich mir was mehrere male anschaue kann ich mir richtig ein Urteil bilden. Am Anfang ist nur der erste Eindruck, und der ist recht grob.
Aber ich muss zugeben dass eure Analysen mich anregen, mir über manche Sachen Gedanken zu machen, auf die ich sonst gar nicht geachtet habe.
Allgemein finde ich schön wie sich dieser Thread entwickelt und das lesen der Beiträge macht unglaublich Spaß, so dass ich mehrmals alles von vorne lese.
Besonders beeindruckt bin ich von der Gabe einiger Leute hier, die Eindrücke zu ordnen, formulieren und strukturiert nieder zuschreiben. Ich fühle mich dann komplett wie ein Laie der nur zuhört wie sich Profis unterhalten und Angst hat was dummes zu sagen. :D Stört mich aber nicht, wenigstens lerne ich was dabei. ;)

Und obwohl hier verschiedene Meinungen vertreten sind, muss ich sagen dass ihr alle recht habt. Kann gar nicht aufhören zu nicken beim lesen.
Macht weiter so!

Re: Timeless 2013 - Le film im Kino

von MartinC » 1. Apr 2014, 16:43

L`ombre hat geschrieben:Auf jeden Fall muss es der Coffret für mich sein. Macht sich bestimmt gut bei mir der Fliewatüt
Du weißt schon, daß wir uns mit dem Ding im Haus nie wieder über die Leutchen aus "The Big Bang Theory" lustig machen dürfen... :lol: :rofl: :innocent:

Re: Timeless 2013 - Le film im Kino

von L`ombre » 1. Apr 2014, 14:53

@ MartinC

Das hast du sehr schön beschrieben Martin... ( wie immer :o)
Leider habe ich nicht den direkten Vergleich bei SDF, da ich ja leider nicht anwesend war.
Aber durch etliche Youtube Clips von Fans, kann ich mir gut vorstellen was du meinst mit nicht in Einklang bringen.

Was Mylène`s Echtheit angeht, kann ich mich auch nur zu 100% anschließen.
Zum einen wären da die persönlich erlebten Konzerte, wo sie wirklich völlig unterschiedlich reagiert hat.
Es kam dabei natürlich auch sehr darauf an wie sich ihr das Publikum in einem besonderen Moment bot.

An ihrer Authentizität gibt es keine Zweifel. Es ist das was mich schon seit über 20 Jahren an ihr so fasziniert.
Nicht ausschließlich, aber doch schon ein gewaltiger Teil. Dies spiegelt sich in allem wieder was sie tut.
Sie ist kein Mensch der sich verbiegt gegen die eigene Überzeugung zu handeln, bloß weil es
Vorteile für sie ergeben könnte..... in welcher Form auch immer.

Es ist beeindruckend WIE sie hinter allem was sie bislang getan hat steht.
Schon so oft hat man sie wegen musikalischem Style Wechsel tot gesagt im Vorfeld.
Dennoch hat sie stets mutig gehandelt und es so durchgezogen wie sie es mit Laurent erdacht hat.

Sie ist in vielen Dingen wirklich ein Vorbild, an dem sich jeder etwas abschauen darf um es zu seinem Vorteil zu verwenden.
Aus meiner Sicht weckt sie in Menschen das beste was diese selbst zu bieten haben.
Zumindest bei denen die sich wirklich auf sie einlassen.

Ihre Leidenschaft und Sichtweisen sind so ansteckend, das überträgt sich so sehr
auf die Fans ( ich hasse dieses Wort ), also die Liebenden, ( viel besser ) . . . . das diese bei allem was sie für sie tun,
auch ihr allerbestes geben. Und so manche nehmen unglaubliche Mühen auf sich.

So etwas tut man nicht für ein erdachtes Kunstgebilde wie Gaga und Co.
Das und noch viel mehr bestätigen ihre Echtheit für mich.


@ farmerprojekt

Also, du weißt genau ich hab mich darauf gefreut zu stehen, aber dein Versuch war schon mutig
in Anbetracht dessen wie gemütlich es sich alle so im Sesselchen gemacht haben :D
Hätte auch nicht anders in einem überdimensioniertem Yankee Wohnzimmer beim Monday Night Football ausgesehen wie da... lol
Bloß die Bier Pullen haben da gefehlt.....


Auf das Bonusmaterial bin ich sehr gespannt. Ich würde mich sehr darüber freuen,
wenn es wieder viele Einblicke in die verschiedenen Bereiche gibt.
Wie zB auch bei Avant que l`ombre à Bercy.
Sehr wünschenswert mangels perfekter Französisch Kenntnisse wäre auch zumindest zuschaltbarer englischer Untertitel.
Sowas ist heute echt kein Ding zu machen. Kann jeder Depp mit nem einigermaßen schnellen PC.
Auf jeden Fall muss es der Coffret für mich sein. Macht sich bestimmt gut bei mir der Fliewatüt :freuhuepf:


EDIT

Muss noch mehr sagen....hab ja glatt paar tolle Beiträge übersehen bis gerade....
Aber muss erst mal was tun..... :)

Re: Timeless 2013 - Le film im Kino

von farmerprojekt » 1. Apr 2014, 08:25

Ich lese mit Faszination, die durch aus analytischen Beiträge. Und muss für mich sagen das ich dazu von ein einziges mal sehen nicht im geringsten dazu fähig bin.
Folgendermaßen kam der Film rüber .. WOW - Mylène - WOW - Mylène - WOW - Mylène …. :) :) :) So ganz grob, im Detail, fallen mir Rückwirkend doch noch ein paar Dinge ein.

Als erstes natürlich das der Sound am Anfang jenseits der Kinoatmosphäre war. Und es ist vielen ja ähnlich gegangen, denn als der Fehler auf gefallen ist, und die Regel ein bisschen weiter aufgedreht wurden, wurde das im Saal mit lauten Klatschen quittiert.
Ich weiß nicht mehr wer das geschrieben hatte, dass das Publikum kaum zu hören war. Dem kann ich nicht zu stimmen. Denn das Publik kam deutlich von hinten rein geflutet. Ich denke das es wirklich eine akustische Geschichte ist, Platzwahl und auch das eigene Hörempfinden - jedes Ohr hört anders. Oder jeder mag was anderes lieber hören.

Die Stimmung im Saal war, - nun ja - sehr normal. Bis auf die Beifallssalven am Ende jedes Titels inkl. einzelner durchaus begeisterten Pfiffe ;) Ich habe es mal kurz versuch bei Desenchantee auf zu stehen.. Das Resultat war, das keiner sich angesprochen gefühlt hat .. Ts Ts :)

Ich fand den Film insgesamt sehr gut. Es wurde einige "unscheinbare" Dinge recht schön in Szene gesetzt. Unter anderem die Stelle im Duett, als Gary, Mylènes Hand nahm. das zeigt die Harmonie der beiden recht gut. Alles blieb im Kontext - es war nicht noch schneller. Denn beim SDF, gibt's Stellen wo das Auge kaum mehr Zeit hat, sich an das Bild zu gewöhnen.
Und wie auch Martin geschrieben hat. SDF, zeigt nur annähernd das wie ich es in Erinnerung habe. Ein besseres Feeling, bekommt man von den unzähligen YouTube Videos.

Wie dem auch sei, Timeless ist für mich ein unglaublich schöne Tournee als Ganzes. Auch wegen den "kühlen" und futuristischen Bühnenaufbau. Gerade deswegen ist Mylène menschlicher, präsenter, nahbarer. Sie hat sich sichtlich in dieser Rolle wohl gefühlt. Sie hat so eine Freude auf der Bühne- beeindruckend. Ich denke dieses Wohlfühlen, hat dazu beigetragen das sie recht erzählfreudig war. Und mir ist es so gegangen das man diesen heimeligen Ort nur ungern verlässt, so schön war das. Ich freue mich sehr auf die DVD :) mit Bonus ;)

Re: Timeless 2013 - Le film im Kino

von MartinC » 31. Mär 2014, 23:05

imagine hat geschrieben:Am Anfang von A force de gab es ja die Nahaufnahme von Myène. Irgendwie sah es da so aus, als hatte sich der Umhang von ihrem Kleid links irgendwo verfangen. Hatte deshalb den Eindruck wie Mylène hier einen Moment länger als normal noch stehen geblieben ist.
Ich bin mir ziemlich sicher, daß der Umhang da jedesmal festgesteckt war - ansonsten wäre er niemals in diesem Winkel geflattert, bzw. hätte man den Wind so stark machen müssen, daß sie danach keine Frisur mehr hat...

Ich denke man sieht im Film nur zum ersten Mal richtig den Moment (auf den sie warten muß) bis jemand oder etwas den Rock wieder losmacht, damit sie loslaufen kann...

Nachtrag "Stade de France"... die Zeile "nicht daß der Film an sich schlecht wäre" meinte ich exakt so, nicht daß da ein falscher Eindruck entsteht. Ich beziehe mich die ganze Zeit allein auf den Aspekt, ob ein Film "das Gefühl" wiedergibt, das man als Besucher des Konzerts hatte - und nicht, ob er (in jedem anderen Sinn) gut oder schlecht ist.

Das einzige Mal, das ich (als Zuschauer) Farmer im Stadion überhaupt so nahe sehen konnte, um zu bemerken, ob sie fröhlich oder angespannt ist, war am ersten Tag an der Mittelbühne, und da war sie so verspannt, wie ein Mensch nur sein kann... Um ehrlich zu sein, war einer meiner Hauptgründe für die extrem lange Tortur beim Anstehen an dem Tag, das ich *genau* das beobachten wollte, nämlich den Moment, wenn sie ihre "Drop-Outs" bekommt, und ich hatte unwahrscheinliches "Glück", weil es zufällig exakt vor meiner Nase passierte. Das war, zugegebenermaßen, zum größten Teil auch blanke (journalistische) Neugier - ich wollte für mich selbst wissen, ob bzw. wie weit es "echt" ist. Und wenn mich jetzt einer fragt, es *ist* echt.

Ihr Gesicht war bei der Nummer relativ starr, und sah "in echt" starrer aus, als auf den Screens. Und um das auch mal zu sagen, die kantigen Backen, die viele Leute auf den Screens so entsetzt hatten (gemutmaßte Chirurgie, Botox), gab es "in echt" nicht, das Gesicht war massiv geschminkt, hatte aber keine der (geröteten) Konturen, die man zeitgleich auf den Screens sah, das war weitgehend nur von den Kameras hochgezogen.

Kurze Zeit bevor sie mit Tränen aussetzte, hatte ich den Eindruck, daß ihre Mimik nochmal minimal steifer wurde, beinahe zeitgleich wurde Casar sichtbar nervös, dann verkrampften für eine Sekunde ihre Finger und im selben Moment war die Stimme weg. Wenn das gespielt war, wäre sie die beste Schauspielerin auf Erden, und Casar bekommt den Partner-Oscar... ich denke man weiß, daß es passiert, und läßt es gewähren - aber "gespielt" im Sinne von absichtlich inszeniert zu einem definierten Zeitpunkt ist es nicht, da leg ich mich fest...

Was mich die Szene aber auch gelehrt hat ist, daß selbst das, was simultan auf den Screens zu sehen war, schon relativ wenig mit dem zu tun hatte, was 5 Meter vor meinen Augen passierte, und was (und wie) der Film später zeigte, war nochmal eine andere Baustelle.

Und das meinte ich - der Film ist "ein" guter Konzertfilm, ich bekomme nur die Wirkung, die der Film beim Ansehen hat, nirgendwo mit der Wirkung in Einklang, die das Konzert im Stadion auf mich hatte... exakt das meinte ich.

Bei "Timeless" paßt es hingegen sehr sehr gut.

Re: Timeless 2013 - Le film im Kino

von imagine » 31. Mär 2014, 22:20

Das finde ich allerdings auch :dito: Irgendwie stelle ich fest, dass es viele Sachen gibt auf die ich gar nicht so genau achte :vomstuhlfall: :kicher:

Am Anfang von A force de gab es ja die Nahaufnahme von Myène. Irgendwie sah es da so aus, als hatte sich der Umhang von ihrem Kleid links irgendwo verfangen. Hatte deshalb den Eindruck wie Mylène hier einen Moment länger als normal noch stehen geblieben ist.

Re: Timeless 2013 - Le film im Kino

von OneHitWonder » 31. Mär 2014, 22:17

Eine Anmerkung zum Stade de France:

Die Faszination an diesem Film ist für mich etwas woran die Inszenierung wenig Anteil hat. Eine völlig entspannt wirkende Mylène, die von der ersten bis zur letzten Sekunde vor Begeisterung strahlt wie in keinem Film zuvor. Sie genießt es auf dieser riesigen Bühne zu stehen und saugt förmlich jede Sekunde der letzten beiden Konzerte in sich auf.

Re: Timeless 2013 - Le film im Kino

von MartinC » 31. Mär 2014, 12:20

Dann melde ich mich auch noch mal für ein erweitertes Coda, getreu dem schönen alten Zitat von Karl Valentin: "Es ist zwar schon alles gesagt worden, aber noch nicht von jedem"... :kicher:

Ich hatte unlängst (ich glaube mit Erzengel) ein Gespräch über das, was ich "semi-religiöse Selbstüberhöhung" nannte, womit ich ausdrücklich nicht (nur) meinte, daß zwischen der Künstlerin und ihrem Publikum eine besondere Beziehung besteht.

Für mich war (und ist) ein wesentliches Element von Farmers "Formel" (und den Begriff meine ich nicht abwertend) daß sie sich selbst wie eine Art unnahbare Lichtgestalt inszeniert, und Francois Hanns - in Folge - inszenierte sie in den letzten drei Konzertfilmen wie Gottkaiserin Kleopatra. Die Bildführung, der gesamte "Blick" der Kameras (und damit der Zuschauer) ist distanziert, als würde man stets "von oben" schweben, man kann zusehen, wird aber in gewisser Weise gleichzeitig ausgesperrt.

Der Erfolg dieser Regie war sehr unterschiedlich, perfekt funktionierte es 2006, wo diese "Distanz" auch rein technisch am radikalsten durchgesetzt werden konnte, allein schon deshalb, weil auch die Kameras fest installiert und von vorne herein in die "Bühne" (also den kompletten Saal) integriert werden konnten. In Folge sieht man an keiner Stelle "Technik", der Zuschauer "schwebt" durch den Film, als wäre er ein körperloses Wesen. Und den generellen "Blick" auf Farmer kann man wirklich nur als sakral bezeichnen, sie wird nicht als Mensch aus Fleisch und Blut gezeigt, die auf der Bühne steht und singt, sondern wie ein fiktives Geistwesen - wie Peter Jacksons "Galadriel" (die dieser gegenüber dem Buch im übrigen maximal falsch umgesetzt hat...).

Der "Mylenium" Film krankt für mich etwas daran, daß er einen ähnlichen "distanzierten" Ansatz mit sämlichen "Rockfilm" bzw. "Rockkameras" Klischees und optischen Mätzchen kombiniert hat, die das Genre hergibt, und dabei kein wirklich rundes Ergebnis herauskam. Zeigt man jemanden (der überhaupt nicht "aus dieser Ecke" kommt) "Bercy 2006", ist fast jeder beeindruckt. Zeigt man aber jemanden als erstes "Mylenium", erntet man tendentiell eher ironische Ratlosigkeit... "was ist das denn?".

Für mich komplett gescheitert ist es bei "Stade de France", nicht daß der Film an sich schlecht wäre, aber in dem Sinn, daß er nicht das geringste mit dem realen Konzert zu tun hat, er zeigt mir quasi ein Konzert "auf dem ich überhaupt nicht war". Ich könnte mir vorstellen, daß es auf den Tribünen im Stadion eine größere Annäherung Film/Realität gab (einige Internet-Videos lassen mich das denken). Ich war aber am ersten Tag (nach drei Zwischenfällen, die extrem gefährlich waren, mich aber ironischerweise brutal nach vorne spülten) direkt an der Mittelbühne, und am zweiten Tag im linken Drittel relativ nahe vor der Hauptbühne. Von der Wirkung, die beide Konzerte auf den Zuschauer (dort) hatten, finde ich absolut nichts im Film. Das hat eine Vielzahl von Gründen, aber hauptsächlich, daß Hanns in dem Film - ähnlich wie in "Mylenium" - den distanzierten Ansatz "von oben" massiv mit MTV-Ästhetik kombiniert hat, und dann auch (Sorry, Francois...) ein paar massive dramaturgische Fehler verbrach. Die Transi mochte er zum Beispiel überhaupt nicht, denn deren beide Bewegungen in der Mitte und im Finale hatten eine unglaubliche Dramatik, die er im Film *völlig* verkackt.

Musikalisch, und "künstlerisch", fand ich die Hallenkonzerte 2009 einen Grand Canyon besser. Aber emotional hat mir Stade de France alles aus der Birne gebombt, was ich jemals erlebt habe (und das ist nun auch eine ganze Menge gewesen). Aber exakt von diesem "Gefühl", das im Wesentlichen von der unvorstellbaren Menschenmasse und deren Reaktion, sowie von der biblischen Montrösität der Stadionbühne mental projiziert wurde, findet sich absolut nix im Film - der macht das Konzert "klein" und laut und bunt und lustig... und so wie bei Madonna, oder Kylie, oder Britney, oder Gaga, oder you-name-it.

"Timeless" ist nun der größte Paradigmenwechsel seit 20 Jahren. Die Konzerte selbst waren radikal anders, Farmer selbst hat dieses "semi-religiöse" dramatisch zurückgefahren. Du meine Güte, was die Frau allein jetzt im Film alles zum Publikum schnattert... soviel Prosa-Text hat sie auf sämtlichen Konzerten der fünf Touren zuvor nicht *zusammen* geredet. In meinem ersten Spontan-Bericht nach Bercy meinte ich, das wäre (für ihre Verhältnisse) schon fast "Mylène spielt'n Gig".

Und der Film setzt dieses ganz radikal und konsequent fort - er hat durchgehend keinen Blick mehr "von oben", sondern "von unten". Der (fiktive) Zuschauer jeder Szene schwebt nicht körperlos vorbei, sondern ist mittendrinn. Die meiste Zeit aus der Perspektive eines realen Standorts (im Innenraum, oder von einer Tribüne herunter), wenn alternativ auf der Bühne, dann quasi aus den Blickwinkeln der Band (gegenseitig, oder auf Farmer), und zuletzt eben sogar (als ironisches i-Tüpfelchen) aus der Sicht der Wölfe.

Insofern wirkt der Film vielleicht rein handwerklich mehr wie eine "Dokumentation" als die früheren, emotional und auf die Wirkung bezogen ist es aber weitaus mehr ein echter "Rockfilm" als jeder andere, und im Unterschied zu z.B. "Mylenium" funktioniert das hier dramatisch besser.

Und ich bin extrem baff, daß "sie" (und damit alle des ewig gleichen Teams) nach 30 Jahren das Risiko einer solchen Änderung wagen, es konsequent durchziehen, und dann auch qualitativ so erfolgreich sind.

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